Investing.com - In dieser Woche werden die Investoren vor allem Daten zu den Verbraucherpreisen und den Einzelhandelsumsätzen entgegenfiebern, da diese das aktuellste Bild von der Konjunktur in den Vereinigten Staaten zeichnen werden.
Die Märkte haben im Gefolge der jüngsten Marktturbulenzen ihre Erwartungen zum Tempo der Zinserhöhungen der Federal Reserve in 2019 zurückgenommen. Die Wall Street hatte die schlimmste Woche seit März, da ein Ausverkauf losgebrochen war, wegen Sorgen über ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum und wachsenden Ängste vor einem Handelskrieg.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte letzte Woche, dass die US-Zinssätze sich einem neutralen Niveau annäherten, was die Märkte als ein Signal für langsamere Zinserhöhungen interpretierten.
Daten vom Freitag hatten gezeigt, dass die US-Wirtschaft im November weniger neue Arbeitsplätze als erwartet geschaffen hat. Zudem musste auch das Stellenwachstum für Oktober nach unten korrigiert werden.
Das Lohnwachstum stieg hingegen auf Höhe der Vorhersagen, was die Fed bei ihrer Zinserhöhung in diesem Monat bleiben lassen dürfte. Der Report ließ durchblicken, dass der Arbeitsmarkt vielleicht nicht so stark sein könnte, wie erhofft, was den Druck von der Fed nimmt, in 2019 die Zinsen weiter zu erhöhen.
Die Investoren werden auch die Parlamentsabstimmung zum Brexit gespannt verfolgen und die letzte geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank.
Am Dienstag wird das britische Parlament zum Brexit-Plan von Premierministerin Theresa May abstimmen. Sollte der Vertragsentwurf durchfallen und das wird weithin erwartet, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, so auch die Chance auf ein zweites Referendum.
Die Marktbeobachter dürften sich auch für neue Daten zum britischen BIP interessieren und den Arbeitsmarktbericht, die am Montag bzw. Dienstag erscheinen werden..
Am Donnerstag soll die EZB den allgemeinen Erwartungen nach ihr dreijähriges 2,6 Billionen Euro schweres geldpolitisches Konjunkturprogramm einstellen. Es wir auch damit gerechnet, dass sie die Zinsen unangetastet lassen und neue Konjunkturprognosen abliefern wird.
Der Dollar beendete den Handel am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen tiefer, nachdem der US-Beschäftigungsreport enttäuscht hatte und der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, rutschte um 0,12% auf 96,65.
Der Euro hat sich gegenüber dem Dollar am Freitagabend kaum bewegt, mit dem EUR/USD Kurs zuletzt auf 1,1378.
Der Yen behauptete sich ebenfalls stabil gegenüber der US-Währung, als der USD/JPY Kurs zu 112,68 gehandelt wurde.
Das Pfund war gegenüber Dollar und Euro schwächer, als der GBP/USD Kurs um 0,25% auf 1,2751 sank und der EUR/GBP Kurs um 0,48% auf 0,8943 anstieg, da der Widerstand gegen den Brexitplan der Premierministerin immer schärfer wird.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 10. Dezember
In Großbritannien erscheint der monatliche Bericht zum BIP, zusammen mit Daten zum verarbeitenden Gewerbe und der Industrieproduktion.
Dienstag, der 11. Dezember
Aus Großbritannien gibt es die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt.
Das ZEW legt seinen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Aus den USA gibt es Daten zur Erzeugerpreisinflation.
Das britische Parlament stimmt über den Brexit-Plan von Premierministerin Theresa May ab, den sie mit Brüssel ausgehandelt hat.
Mittwoch, der 12. Dezember
In der Eurozone erscheinen Zahlen zur Industrieproduktion.
Aus den Vereinigten Staaten kommen Daten zur Inflation der Verbraucherpreise.
Donnerstag, der 13. Dezember
Die Schweizer Nationalbank gibt den Liborsatz bekannt und publiziert ihre Einschätzung zur Geldpolitik.
Die Europäische Zentralbank hält ihre letzte geldpolitische Sitzung des Jahres 2018. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit Bankpräsident Mario Draghi.
In den USA erscheint der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, der 14. Dezember
In China werden Daten zur Industrieproduktion und Anlageinvestitionen veröffentlicht.
Aus der Euro-Zone gibt es Daten zur Lage in der Privatwirtschaft.
Die Vereinigten Staaten runden die Woche mit Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen ab.
-- Reuters trug zu diesem Report bei