Investing.com - Trotz der wegen eines Feiertags in den USA verkürzten Handelswoche wird der Konjunkturkalender in dieser Woche gut gefüllt sein, als die amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche in Washington weitergehen und das Protokoll der Federal Reserve sowie US-Konjunkturberichte hereinkommen werden.
Sowohl die USA als auch China berichteten von Fortschritten bei den Handelsgesprächen der letzten Woche, aber Donald Trump meinte am Freitag auf, dass die Verhandlungen “sehr kompliziert" seien und er die Frist über den 1. März hinaus verlängern könnte, nach der die Zollsätze auf chinesische Waren steigen sollen.
Die Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD sollen von 10% auf 25% ansteigen, sollte bis Ende der Frist keine Einigung zustande gekommen sein.
Die Fed wird am Mittwoch das Protokoll ihrer Januar-Sitzung herausgeben, bei der sie die Zinssätze stehengelassen und die Märkte überrascht hatte, als sie auf einen zurückhaltenderen Ansatz bei künftigen Zinserhöhungen umschwenkte, was sie mit der verhaltenen Inflation und den Risiken für das globale Wirtschaftswachstum begründete.
In dieser Woche wird es auch Reden einer Reihe von Fed-Vertretern geben, wie dem New York Fed Präsidenten John Williams und dem St. Louis Fed Chef James Bullard.
Marktbeobachter warten auf die Berichte zu langlebigen Gütern, die am Donnerstag erscheinen werden und neues zur Lage im produzierenden Gewerbe bringen könnten, während ein Report zu den Verkäufen bestehender Einzelheime am gleichen Tag den Zustand des Wohnungssektors beleuchten wird, der Ende des letzten Jahres an Schwung verloren hatte, angesichts steigender Zinssätze und Immobilienpreise.
Der US-Dollar rutschte am Freitag nach unten, nachdem die San Francisco Fed Präsidentin Mary Daly suggeriert hatte, dass die Zentralbank in 2019 von Zinserhöhungen absehen könnte.
Der Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs Leitwährungen abbildet, lag am Freitagabend auf 96,74, nach einer Woche in der es eine Reihe schwacher Konjunkturdaten gegeben hatte, wie zum Beispiel grottenschlechte Einzelhandelsumsätze in den USA>
Der Rückzug des Dollars ließ den Euro von einem Dreimonatstief wegziehen, auf das er zuvor am Tag gefallen war.
"All das sieht wie eine positive Risikoeinstellung an den Märkten aus, nach zurückhaltenden Kommentaren aus der Fed von Daly, die weiterging als andere aus der Fed," sagte Richard Franulovich, Devisenstratege bei estpac Banking Corp. "Das denke ich, hat dem Dollar das Wasser abgegraben und den Euro nach oben gezogen."
Trotz der Erholung am Freitag war dies die zweite Verlustwoche in Folge für die Gemeinschaftswährung, die seit Jahresanfang 1,7% verloren hat, vor allem wegen schwächer als erwartet ausgefallener Konjunkturdaten aus dem Euroraum.
Der Dollar hielt sich am Freitagabend gegenüber dem Yen unverändert, mit dem USD/JPY Kurs zu Handelsende auf 110,48.
Auch das Pfund beendete den Handel kaum verändert, zu 1,2894, nachdem Premierministerin Theresa May am Donnerstag eine weitgehend symbolische Niederlage für ihre Brexit-Strategie erlitten hatte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 18. Februar
In Großbritannien erscheinen Branchendaten zur Inflation der Immobilienpreise.
In den USA sind die Märkte zum Tag des Präsidenten, dem Geburtstag George Washingtons, geschlossen.
Dienstag, der 19. Februar
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung.
In Großbritannien erscheint der monatliche Beschäftigungsreport.
Das ZEW veröffentlicht seinen Bericht zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland.
Mittwoch, der 20. Februar
In Australien erscheinen Daten zum Lohnindex.
Die Fed veröffentlicht das Protokoll ihrer Zins setzenden Sitzung im Januar.
Donnerstag, der 21. Februar
In Australien erscheint der monatliche Beschäftigungsreport.
Aus der Euro-Zone gibt es Daten zur Lage in der Privatwirtschaft.
Die Europäische Zentralbank veröffentlicht das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung.
Aus den USA gibt es Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und den Verkäufen von bestehenden Eigenheimen, sowie ein Report die Lage im produzierenden Gewerbe in der Region um Philadelphia.
Freitag, der 22. Februar
Das Ifo Institut veröffentlicht sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft.
Aus der Eurozone gibt es korrigierte Inflationsdaten.
In Kanada erscheinen Zahlen zu den Einzelhandelsumsätze.
EZB-Präsident Mario Draghi spricht auf einer Veranstaltung in Bologna.
Eine Reihe von Fed-Vertretern, wie dem New York Fed Präsidenten John Williams und dem St. Louis Fed Chef James Bullard und die Fed Gouverneuren Randal Quarles und Richard Clarida werden auf dem geldpolitischen Forum in New York Reden halten.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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