Investing.com - Mit dem US-Dollar ist es am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen abwärts gegangen. Die Währung hat ihren Stand über einem Zweiwochentief aufgeben müssen, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten für September die Erwartungen der Analysten enttäuscht hatte, während das britische Pfund abtauchte, nachdem ein von den Händlern als "Blitzeinbruch" beschriebenes Ereignis, es auf ein 31-Jahrestief gehämmert hatte.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Freitag gemeldet, dass die US-Wirtschaft im vergangenen Monat lediglich 156.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, nach 167.000 neuen Stellen im August, während die Arbeitslosenquote leicht auf 5,0% gestiegen ist. Analysten hatten mit 176.000 neuen Jobs und einer unveränderten Arbeitslosenquote von 4,9% gerechnet.
Trotz des eher durchwachsenen Reports, wird nicht erwartet, dass die Verlangsamung die Federal Reserve davon abbringen wird, die Zinsen in diesem Jahr anzuheben. Die Märkte preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit eine 65 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung im Dezember ein.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hatte die Woche auf einem Stand von 96,65 mit einem Tagesverlust von 0,1% beendet. Vor den US-Arbeitsmarktdaten war der Index mit 97,21 über ein Zweimonatshoch gestiegen.
In dieser Woche hat die US-Währung 1,3% an Wert gewonnen, da die Erwartungen auf eine Zinserhöhung vor Jahresende durch die Federal Reserve gestiegen sind.
Gegenüber dem Yen sank der Dollar im späten Handel am Freitag um fast 1% auf am Schluss 102,91 ab, nachdem er in der vorangegangenen Sitzung auf ein Monatshoch von 104,16 gestiegen war.
Der Euro unterdessen legte gegenüber den US-Währung um fast 0,5% zu und beendete den Handel zu 1,1201, womit er ein Zweimonatstief von 1,1104 hinter sich gelassen hat, auf das er zunächst gefallen war.
Ansonsten erlebte das Pfund im Asienhandel am Freitag einen dramatischen Kurseinbruch von mehr als 6%. Analysten haben die Möglichkeit eines Tippfehlers nicht ausgeschlossen, aber die meisten nehmen an, dass der Einbruch von Algorithmen ausgelöst worden sein könnte. Auch haben die harschen Bemerkungen des französischen Präsidenten François Hollande zum Brexit und der dünne Handel die Kursbewegungen verschärft.
Nach dem Krach, der das Pfund auf bis zu 1,2035 gegenüber dem Dollar trieb, hat der Kurs sich etwas erholt, mit dem GBP/USD Kurs zu Handelsende auf 1,2436 mit einem Verlust von 1,5%.
Die Währung stand in den letzten Tagen unter schwerem Verkaufsdruck, wegen der Ängste über die Auswirkungen des anstehenden Austritts aus der europäischen Union.
In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit dem Protokoll der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve im September zuwenden, dass am Mittwoch erscheinen wird, um neue Hinweise auf die nächste Zinserhöhung in den USA zu erhalten.
US-Einzelhandelsdaten werden ebenfalls im Mittelpunkt stehen, da die Investoren herauszufinden versuchen, ob die größte Volkswirtschaft der Welt stark genug ist, weitere Zinserhöhungen vor Jahresende verkraften zu können.
Zudem werden eine Reihe von Fed-Vertretern, so unter anderem die Fed-Chefin Janet Yellen, Reden halten, in denen die Händler nach weiteren Aufschlüssen über die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember suchen werden.
Außerdem werden wichtige Außenhandels- und Inflationsdaten aus China vor dem Hintergrund von anhaltenden Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hereinkommen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 10. Oktober
In Japan, den USA und Kanada sind die Märkte wegen eines Feiertags geschlossen.
Unterdessen wird der Präsident der Fed in Chicago Charles Evans in der Nacht zum Dienstag um 04:00 MEZ eine Rede zu Geldpolitik und Konjunktur halten.
Dienstag, den 11. Oktober
Japan veröffentlicht seine Zahlungsbilanz.
Australien publiziert nichtamtliche Zahlen zum Geschäftsklima.
In der Eurozone berichtet das ZEW Institut zum Geschäftsklima in Deutschland.
Der Chef der Minneapolis Fed Neel Kashkari wird am Dienstag um 17:00 MEZ die Lage kommentieren.
Mittwoch, den 12. Oktober
Aus den USA kommen die jüngsten Daten zu offenen Stellen und Arbeitskräftefluktuation herein, während die Federal Reserve das Protokoll ihrer jüngsten Strategiesitzung zur Geldpolitik herausgibt.
Um 14:00 MEZ wird der Präsident der New York Fed Bill Dudley vor dem Business Council von New York sprechen, während die Präsidentin der Fed von Kansas City Esther George um 15:40 MEZ auf einem Symposium der Federal Reserve Bank von Chicago reden wird.
Donnerstag, den 13. Oktober
China veröffentlicht einen Report zur Handelsbilanz.
Die USA veröffentlichen ihren Wochenbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, sowie Daten zu den Importpreisen und den Rohölvorräten.
Freitag, den 14. August
Die Notenbank von Australien veröffentlicht ihren Report zur Stabilität der Finanzsysteme, der die Lage und die möglichen Risiken im Finanzwesen einschätzt.
China veröffentlicht Zahlen zu sowohl der Verbraucher- als auch der Erzeugerpreisinflation.
Die Schweiz publiziert Zahlen zu den Erzeugerpreisen.
Die Bank von England veröffentlicht ihre Umfrage zur Kreditvergabe, welche detaillierte Daten zu besicherten und unbesicherten Krediten an Privathaushalte, kleine Unternehmen, Unternehmen außerhalb des Finanzsektors und Schattenbanken enthält.
Die USA kommen dann mit Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und den Erzeugerpreisen. Außerdem gibt es einen vorläufigen Bericht zum Konsumklima.
Zuletzt wird die Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag um 19:30 MEZ zur "makroökonomischen Forschung nach der Krise" auf der jährlichen Forscherkonferenz in Boston sprechen.