ATHEN (dpa-AFX) - Der Wahlkampf in Griechenland geht in die Zielgerade - und wieder zeichnet sich ein Patt ab. Zehn Tage vor der wohl wichtigsten Wahl in der jüngeren Geschichte Griechenlands deutete am Donnerstag alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Konservativen der Nea Dimokratia (ND) und dem Bündnis der radikalen Linken (Syriza) hin. Alle Umfragen sagen voraus, dass keine der beiden stärksten Parteien am 17. Mai eine absolute Mehrheit von 151 der insgesamt 300 Abgeordneten im griechischen Parlament schaffen wird.
Demnach dürften die griechischen Politiker vor demselben Problem stehen, vor dem sie nach der Wahl am 6. Mai schon einmal standen: Sie müssen Wege finden zu kooperieren, um das Land aus der schweren Krise zu führen. Linksradikale und Konservative stellen die Wähler vor ein Dilemma. Euro und harte Sparmaßnahmen oder Drachme und Staatsbankrott, sagen die Konservativen. Eine gerechte Verteilung der Lasten fordern die Linksradikalen, die das harte Sparprogramm abschaffen wollen - ohne zu sagen, was geschehen wird, wenn die Geldgeber den Geldhahn zudrehen, kritisiert der Chef der Konservativen, Antonis Samaras.
Der Chef der Linksradikalen, Alexis Tsipras, macht Konservative und Sozialisten für die Vetternwirtschaft verantwortlich, die das Land in die Katastrophe geführt habe. Sie könnten das Land nicht retten mit einem Sparprogramm, das die Wirtschaft abgewürgt und jeden zweiten jungen Mensch arbeitslos gemacht habe.
Vor dem Hintergrund dieser Polarisierung laufen die Sozialisten unter ihrem Chef Evangelos Venizelos Gefahr, in die Ecke abgedrängt zu werden. Binnen zweieinhalb Jahren stürzte die Partei wegen der schweren Finanzkrise und der Sparprogramme von 44 Prozent der Stimmen 2009 auf zuletzt 13,2 Prozent ab.
Unterdessen werden die Auswirkungen der Krise im Alltag immer dramatischer spürbar. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an. Die Arbeitslosenquote betrug im März 21,9 Prozent. Das war der höchste Stand in der Geschichte des Landes, wie die griechische Statistikbehörde (ELSTAT) am Donnerstag mitteilte. Insgesamt waren 1 075 081 Menschen ohne Job. Im Februar hatte die Arbeitslosenquote bei 21,7 Prozent gelegen. Im März 2011 betrug sie noch 15,7 Prozent.
Bereits im vergangenen Dezember war die Marke von einer Million Arbeitslosen überschritten worden. Arbeitslose erhalten in Griechenland nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach ist keine Unterstützung mehr vorgesehen.
Seit Tagen müssen Schwerkranke stundenlang vor den wenigen staatlichen Apotheken warten, um teure Medikamente zu bekommen. Viele Pharmaunternehmen liefern Medikamente nur noch gegen Bares. Die staatlichen Krankenkassen schulden den Apotheken Summen in dreistelliger Millionenhöhe.
Die Interimsregierung versucht, aus anderen staatlichen Bereichen Geld zu finden, um für kurze Zeit die wichtigsten Medikamente kaufen zu können. Die privaten Apotheken geben Medikamente ebenfalls nur gegen Barzahlung aus. Gewerkschaftsmitglieder der vom Staat kontrollierten Elektrizitätsgesellschaft (DEI) befürchten, dass es bald zu Stromausfällen kommen werde, weil Griechenland kein Geld mehr habe, Gas aus Russland zu kaufen./tt/DP/jsl
Demnach dürften die griechischen Politiker vor demselben Problem stehen, vor dem sie nach der Wahl am 6. Mai schon einmal standen: Sie müssen Wege finden zu kooperieren, um das Land aus der schweren Krise zu führen. Linksradikale und Konservative stellen die Wähler vor ein Dilemma. Euro und harte Sparmaßnahmen oder Drachme und Staatsbankrott, sagen die Konservativen. Eine gerechte Verteilung der Lasten fordern die Linksradikalen, die das harte Sparprogramm abschaffen wollen - ohne zu sagen, was geschehen wird, wenn die Geldgeber den Geldhahn zudrehen, kritisiert der Chef der Konservativen, Antonis Samaras.
Der Chef der Linksradikalen, Alexis Tsipras, macht Konservative und Sozialisten für die Vetternwirtschaft verantwortlich, die das Land in die Katastrophe geführt habe. Sie könnten das Land nicht retten mit einem Sparprogramm, das die Wirtschaft abgewürgt und jeden zweiten jungen Mensch arbeitslos gemacht habe.
Vor dem Hintergrund dieser Polarisierung laufen die Sozialisten unter ihrem Chef Evangelos Venizelos Gefahr, in die Ecke abgedrängt zu werden. Binnen zweieinhalb Jahren stürzte die Partei wegen der schweren Finanzkrise und der Sparprogramme von 44 Prozent der Stimmen 2009 auf zuletzt 13,2 Prozent ab.
Unterdessen werden die Auswirkungen der Krise im Alltag immer dramatischer spürbar. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an. Die Arbeitslosenquote betrug im März 21,9 Prozent. Das war der höchste Stand in der Geschichte des Landes, wie die griechische Statistikbehörde (ELSTAT) am Donnerstag mitteilte. Insgesamt waren 1 075 081 Menschen ohne Job. Im Februar hatte die Arbeitslosenquote bei 21,7 Prozent gelegen. Im März 2011 betrug sie noch 15,7 Prozent.
Bereits im vergangenen Dezember war die Marke von einer Million Arbeitslosen überschritten worden. Arbeitslose erhalten in Griechenland nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach ist keine Unterstützung mehr vorgesehen.
Seit Tagen müssen Schwerkranke stundenlang vor den wenigen staatlichen Apotheken warten, um teure Medikamente zu bekommen. Viele Pharmaunternehmen liefern Medikamente nur noch gegen Bares. Die staatlichen Krankenkassen schulden den Apotheken Summen in dreistelliger Millionenhöhe.
Die Interimsregierung versucht, aus anderen staatlichen Bereichen Geld zu finden, um für kurze Zeit die wichtigsten Medikamente kaufen zu können. Die privaten Apotheken geben Medikamente ebenfalls nur gegen Barzahlung aus. Gewerkschaftsmitglieder der vom Staat kontrollierten Elektrizitätsgesellschaft (DEI) befürchten, dass es bald zu Stromausfällen kommen werde, weil Griechenland kein Geld mehr habe, Gas aus Russland zu kaufen./tt/DP/jsl