* Citigroup-Aktie steigt um rund 4 Prozent
* Finanzwerte trotz Hypothekenstreit gefragt
* Halliburton-Aktie fällt nach Zahlen knapp 6 Prozent
(neu: aktualisierte Kurse, Zitat)
New York, 18. Okt (Reuters) - Unterstützt von einer
überraschend guten Quartalsbilanz der Großbank Citigroup
hat sich die Wall Street am Montag freundlich präsentiert. Zu
den größten Gewinnern zählten die Finanzwerte, die in der
vergangenen Woche vom Hypothekenstreit belastet worden waren.
"Nun sieht es so aus, als ob die Sache nicht so wild ist", sagte
Marc Pado von Cantor Fitzgerald in San Francisco. Nach dem Ende
der Finanzkrise hatten Anleger neue Milliardenbelastungen für
die Institute befürchtet. Zuletzt hatten alle 50 Bundesstaaten
Untersuchungen eingeleitet, weil die Banken bei massenhaften
Zwangsversteigerungen unzureichend Einzelfälle geprüft haben
sollen.
Der Elektronikkonzern und General-Electric-Rivale
Philips versetzte den New Yorker Börsen allerdings
einen leichten Dämpfer. Mit Blick auf die unklare Stimmung der
Verbraucher äußerte sich das niederländische Unternehmen
zurückhaltend über das wichtige Weihnachtsgeschäft.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg bis zum
frühen Nachmittag 0,5 Prozent auf 11.116 Punkte. Der breiter
gefasste S&P-500-Index<.SPX> erhöhte sich 0,3 Prozent auf 1179
Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> notierte
unverändert auf 2469 Stellen. In Frankfurt schloss der Deutsche
Aktienindex (Dax)<.GDAXI> mit einem Plus von 0,4 Prozent auf
6516 Punkten.
Die Citigroup wies vor Börsenbeginn für das dritte
Quartal einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar oder sieben Cent
je Aktie aus - ein Cent mehr als von Analysten erwartet. Die
Ihre Einnahmen bezifferte das Institut auf 20,7 Milliarden
Dollar, was leicht unter den Prognosen lag. Citigroup-Papiere
legten 4,3 Prozent zu. Der KBW-Banken-Index erholte sich um zwei
Prozent, nachdem er in der vergangenen Woche belastet vom
Hypothekenstreit 4,5 Prozent Federn gelassen hatte. Die
Dividendenpapiere von JPMorgan verteuerten sich um 2,4
Prozent.
GE-Aktien verloren nach dem vorsichtigen Ausblick von
Philips mehr als ein Prozent. Schon vor Monaten hatte Philips
angekündigt, das Umsatzwachstum werde sich in der zweiten
Jahreshälfte wegen der lahmenden Wirtschaft in Europa und den
USA verlangsamen. Auch GE verstärkte jüngst Konjunktursorgen mit
einem überraschend starken Umsatzeinbruch im Quartal.
Gegen den Trend brachen die Aktien des Öl-Giganten
Halliburton um knapp sechs Prozent ein, nachdem die
Investoren im Vorfeld der Quartalszahlen auf ein noch besseres
Geschäft mit der Ölförderung in Nordamerika spekuliert hatten.
Nach Börsenschluss am Montag legen Apple und IBM
Zahlen vor. Die Aktien des iPhone-Herstellers rückten um
0,3 Prozent vor, die Anteilsscheine des weltgrößten
IT-Dienstleisters um 0,9 Prozent.
Die jüngsten Konjunktur-Daten enttäuschten. Die US-Industrie
schränkte ihre Produktion im September überraschend ein. Im
gesamten Verarbeitenden Gewerbe sank der Ausstoß um 0,2 Prozent
im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten dagegen im Schnitt
mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Die
Kapazitätsauslastung lag im September bei 74,7 Prozent und damit
etwas niedriger als erwartet. Damit ist die Auslastung zwar
höher als vor einem Jahr, aber immer noch 5,9 Punkte unter dem
Durchschnitt der Jahre 1972 bis 2009.
(Reporter: Rodrigog Campo, bearbeitet von Birgit Mittwollen,
redigiert von Ralf Bode)