* EZB und BoE lassen Zinsen unverändert
* Lage am US-Arbeitsmarkt schlechter als gedacht
(neu: US-Daten, EZB)
Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Der Euro ist am
Donnerstag unter Druck geblieben. Die Gemeinschaftswährung fiel
bis auf 1,3778 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juni
2009. Nach wie vor sorgen sich die Anleger darum, dass den
kleineren Mitgliedsstaaten wie Spanien und Portugal ihre
Schulden über den Kopf wachsen könnten. "Viele Euro-Länder haben
große und stark steigende fiskale Ungleichgewichte", bekräftigte
auch Notenbankchef Jean-Claude Trichet nach dem Zinsentscheid
der europäischen Zentralbank (EZB). Die Leitzinsen ließ die EZB
erwartungsgemäß unverändert. Volkswirte rechnen auch nach den
jüngsten Aussagen von Trichet nicht damit, dass die EZB rasch an
der Zinsschraube drehen wird. "Dass die Zinsen sich in nächster
Zeit nicht bewegen und die anhaltenden Bedenken wegen der
Fiskalsituation sind eine weitere Belastung für den Euro", sagte
Brian Dolan, Chefwährungsstratege bei Forex.com. Auch die Bank
of England änderte die Leitzinsen nicht und legt wie erwartet
eine Pause beim Wertpapierankauf ein.
Auch schlechter als erwartet ausgefallene
US-Arbeitsmarktdaten ließen Investoren aus riskanteren Anlagen
fliehen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren
überraschend stark gestiegen. "Die Erholungsbewegung am
US-Arbeitsmarkt scheint auszulaufen", sagte HSBC-Volkswirt
Rainer Sartoris. Marktstratege Steve Goldman vom Brokerhaus
Weeden & Co. wertete das als schlechtes Omen für die am Freitag
zur Veröffentlichung anstehenden US-Beschäftigtenzahlen.
Am europäischen Rentenmarkt wuchs das Misstrauen der Anleger
vor allem gegenüber Portugal. Der Rendite-Aufschlag (Spread) der
zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihen gegenüber
den Bundesanleihen stieg um bis zu 30 Basispunkte auf 175
Basispunkte und damit den höchsten Wert seit der Gründung der
Euro-Zone. Auch die Kreditderivate (CDS) zur Absicherung
portugiesischer Staatspapiere gegen einen Ausfall verteuerten
sich weiter.
Der Bund-Future stieg im Gegensatz zum fallenden
Aktienmarkt um 66 Ticks auf 123,87 Zähler. Händlern zufolge
bekam der Kontrakt zusätzliche charttechnische Unterstützung.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 03.02.10
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EZB 1,3847 1,3984
EuroFX 1,3842 1,4005
Umlaufrendite in Prozent 2,89 2,90
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kerstin Leitel)