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FOKUS 3-Dax zum Auftakt der US-Bilanzsaison erholt

Veröffentlicht am 09.07.2009, 18:03
Aktualisiert 09.07.2009, 18:08
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* Alcoa-Verlust weniger hoch als befürchtet

* Euphorie in New York von kurzer Dauer

* Analysten empfehlen Bankentitel - Deutsche auf Höhenflug

(neu: US-Daten, Schlusskurse, Wall Street)

Frankfurt, 09. Jul (Reuters) - Zum Auftakt der US-Bilanzsaison haben sich die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag etwas erholt. Der Dax<.GDAXI> stieg um 1,3 Prozent auf 4630 Punkte. Damit schloss der Leitindex aber deutlich unter dem Tageshoch von 4669 Zählern, was Händler auf die nüchterne Reaktion der Wall Street auf den Quartalsbericht von Alcoa zurückführten. "Von einem echten Trend würde ich nicht sprechen, das ist eher ein Luftholen nach den Verlusten der letzten Tage", kommentierte ein Händler das Kursplus in Frankfurt. Auch die meisten anderen europäischen Länderindizes gaben anfängliche Gewinne teils wieder ab. Der Stoxx50<.STOXX50> ging mit einem Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel.

Der überraschend deutliche Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA wurde an der Wall Street verhalten aufgenommen. Zwar nährten die Zahlen die Hoffnung auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes. Doch gaben Analysten zufolge einige Details in der Statistik zu denken. So stieg die Zahl der Anträge auf fortlaufende Hilfe auf ein Rekordniveau von 6,9 Millionen. "Einige fürchten, dass in den USA die Arbeitslosenquote bald zweistellig sein wird", sagte ein Händler. Im Juni lag sie bei 9,4 Prozent.

Schon am Morgen hatten Händler vor einem Strohfeuer an den Börsen gewarnt, da der weltgrößte Aluminiumkonzern Alcoa zwar einen niedrigeren Verlust als befürchtet ausgewiesen hatte, dies aber zugleich der dritte Quartalsverlust in Folge war. An der New Yorker Börse blieben die Anleger kühl: Nach einem ersten Anstieg der Alcoa-Aktie um 6,5 Prozent auf 10,08 Dollar, rutschte der Kurs auf das Vortagesniveau ab.

Dennoch konnten sich in Europa die Stahl- und Bergbauwerte behaupten. Der Stoxx-Branchenindex für Grundstoffe<.SXPP> stieg mit 2,5 Prozent so stark wie kein anderer Sektor. ThyssenKrupp stiegen um 1,4 Prozent, Salzgitter um 2,4 Prozent. Die Titel von ArcelorMittal zogen um 2,3 Prozent an. Im MDax<.MDAXI> legten die Papiere von Europas größter Kupferhütte Aurubis um 1,4 Prozent zu. Im Stoxx50<.STOXX50> zählten Anglo American und Rio Tinto mit Kursgewinnen von 5,6 beziehungsweise 3,8 Prozent zu den größten Gewinnern.

CITIGROUP-EMPFEHLUNG BEFLÜGELT FINANZWERTE

Gesucht waren europaweit zudem die Finanzwerte, allen voran die Titel der Deutschen Bank, die mit einem Plus von 4,6 Prozent auf 43,75 Euro die Dax-Gewinnerliste anführten. Die DZ Bank empfahl die Aktien des Frankfurter Branchenprimus zum Kauf und setzte sie auf ihre Top-10-Liste. Zudem stuften die Analysten der Citigroup den gesamten Sektor weltweit auf "overweight". Die Titel seien günstig, die Ergebnissituation der Institute habe sich stabilisiert, stellten die Analysten fest.

In New York zogen die Aktien von Goldman Sachs um über drei Prozent an. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch hatten ihre Gewinnschätzungen für die Aktien angehoben und sie zum Kauf empfohlen. In der nächsten Woche werden eine Reihe von US-Banken - darunter auch Goldman Sachs - Quartalszahlen veröffentlichen, die Zahlen der Deutschen Bank werden Ende des Monats erwartet.

Zu den Spitzenreitern im Dax zählten nach einer Analystenstudie auch die MAN-Aktien mit einem Plus von 3,8 Prozent auf 41,99 Euro. Gefragt waren wieder die Aktien von Unternehmen, die stark konjunkturabhängig sind. So zogen sämtliche Autowerte an. BMW und Daimler stiegen um je mehr als zwei Prozent. Eine Kaufempfehlung von Bank of America-Merrill Lynch trieb die Aktien der Softwareschmiede SAP um 2,7 Prozent in die Höhe.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Georg Merziger)

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