Ausländische Investoren geben mehr Geld für deutsche Unternehmen aus
Frankfurt am Main (ots) - PwC-Analyse: Volumen der Deals mit
deutschem Ziel steigt 2013 um 30 Prozent / Starkes Engagement
ausländischer Private-Equity-Fonds / Großes Interesse chinesischer
Investoren an insolventen Unternehmen
Ausländische Investoren haben sich 2013 mit rund 26 Milliarden
Euro an deutschen Unternehmen beteiligt. Damit legte das M&A-Volumen
im Vergleich zum Jahr 2012 um 30 Prozent zu, obwohl die Zahl der
abgeschlossenen Transaktionen um fast ein Fünftel auf 419 sank, wie
aus der Analyse 'Destination Deutschland: M&A-Aktivitäten
internationaler Investoren' der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Die Untersuchung basiert auf
allen Transaktionen mit ausländischen Käufern in Deutschland, die
2013 abgeschlossen wurden. Der Anstieg des Transaktionsvolumens ist
primär auf die höhere Zahl abgeschlossener 'Mega-Deals' mit einem
Volumen ab einer Milliarde Euro zurückzuführen. Im vergangenen Jahr
gab es sechs dieser Deals (Gesamtwert: 16 Milliarden Euro), 2012 und
2011 jeweils vier (Gesamtwert 10 Milliarden Euro 2012 bzw. 9
Milliarden Euro 2011).
'Bemerkenswert ist hier die prominente Rolle der Finanzinvestoren.
An fünf der sechs abgeschlossenen 'Mega-Deals' waren
Private-Equity-Fonds bzw. institutionelle Investoren beteiligt. Dies
ist ein eindrucksvoller Beleg nicht nur für das Wiedererstarken der
Branche, sondern auch für die wachsende Akzeptanz der
Finanzierungsform in Deutschland', kommentiert Steve Roberts,
PwC-Partner und Leiter Private Equity.
Das finanzielle Engagement der institutionellen Investoren
summierte sich allein im Bereich der 'Mega-Deals' auf rund 10
Milliarden Euro. Gemessen an der Zahl der abgeschlossenen
Transaktionen insgesamt ging der Anteil der Finanzinvestoren leicht
von 29 Prozent im Jahr 2012 auf 28 Prozent aller Deals zurück, lag
damit aber um gut fünf Prozentpunkte über dem Wert von 2011.
Chinesische Investoren kaufen oft insolvente Firmen
Die meisten deutschen Unternehmen bzw. Beteiligungen erwarben 2013
Käufer aus den USA (108 Deals), gefolgt von Investoren aus dem
Vereinigten Königreich (45) und der Schweiz (37). Allerdings gaben
die Briten mit knapp 15 Milliarden Euro am meisten Geld aus - allein
auf die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone entfielen
knapp sechs Milliarden Euro. Damit wuchs das Investitionsvolumen der
britischen Investoren gegenüber 2012 um das Fünffache. US-Investoren
setzten fünf Milliarden Euro ein (das Doppelte gegenüber 2012),
japanische Käufer rund eine Milliarde Euro (das Dreifache im
Vergleich zu 2012; 15 Deals).
Chinesische Investoren kauften im vergangenen Jahr zwar 21
deutsche Unternehmen, gaben dafür aber nur rund 400 Millionen Euro
aus (gegenüber mehr als einer Milliarde Euro 2012). Dabei ist zu
berücksichtigen, dass für viele dieser Transaktionen der Kaufpreis
nicht öffentlich bekannt ist. Hinzu kommt, dass bei rund einem
Viertel der Deals ein insolventes und dementsprechend 'günstiges'
Unternehmen übernommen wurde. Zum Vergleich: Bei den US-Investoren
traf dies nur auf sechs Prozent der M&A-Deals zu, die Briten kauften
dagegen kein insolventes deutsches Unternehmen.
Wachsendes Interesse an Immobilienunternehmen und Ausblick 2014
Im Fokus ausländischer Investoren standen zwar auch 2013
Industrieunternehmen, allerdings entfielen auf die Branche nur noch
95 Transaktionen nach 147 im Jahr zuvor. Vergleichsweise stabil
zeigte sich die M&A-Entwicklung im Bereich Handel und Konsum (83
Deals gegenüber 92 im Jahr 2012). Demgegenüber stieg das Interesse an
Unternehmen in der Medien- und Unterhaltungsindustrie (33 Deals
gegenüber 28) sowie der Immobilienbranche (39 gegenüber 32).
'Die ausländischen Investoren setzen weiterhin auf eine anhaltend
starke deutsche Binnenkonjunktur, von der konsumnahe Branchen
überdurchschnittlich profitieren würden. Auch erwarten wir, dass
steigende Mieten und Immobilienpreise, der Abbau von Problemkrediten
und das Auslaufen zahlreicher Fondslaufzeiten weiterhin das
Immobilien-Transaktionsgeschäft in 2014 antreiben werden', erläutert
Roberts.
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