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Veröffentlicht am 20.09.2012, 11:33
Studie zu SEPA-Umstellung: Finanzwirtschaft gerät in Zeitnot./ -

Mandatsverwaltung bereitet häufig technische Probleme

Hamburg (ots) - Banken und Versicherungen droht bei der

SEPA-Umstellung die Zeit davon zu laufen. Bei vielen Unternehmen ist

der Zeitplan bis zum 1. Februar 2014 ausgesprochen eng getaktet: Rund

40 Prozent stecken noch in der Planungsphase. Damit bleibt nur wenig

Zeit, um auf Probleme bei der Umsetzung der komplexen Anforderungen

zu reagieren. Hinzu kommt, dass auch die Kunden der Banken und

Assekuranzen bislang nicht ausreichend über die Konsequenzen von SEPA

informiert sind, wie aus einer Untersuchung der Unternehmensberatung

PPI AG hervorgeht.

'Selbst viele Geschäftskunden verbinden mit SEPA nur die

Umstellung von Kontonummer und Bankleitzahl auf IBAN und BIC.

Tatsächlich gelten ab 1. Februar 2014 für den gesamten

Zahlungsverkehr neue Regeln', gibt Dr. Hubertus von Poser,

Zahlungsverkehrsexperte beim Software- und Beratungshaus PPI AG zu

bedenken. 'Aus den bislang üblichen Lastschrifteinzügen

beispielsweise werden SEPA-Lastschriften, die sich nur mit einer

eindeutigen Autorisierung durch den Kontoinhaber, dem SEPA-Mandat,

rechtssicher bei der Bank einziehen lassen.' Um Zahlungsausfälle,

Rückbuchungen und andere Schwierigkeiten zum Umstellungstermin zu

vermeiden, sollten Banken daher frühzeitig auf ihre Kunden zugehen

und sie bei der Anpassung ihrer Zahlungssysteme unterstützen.

Doch ausgerechnet hier zeigen sich Defizite: Bislang haben erst 40

Prozent der Banken und sogar nur sechs Prozent der Versicherungen

alle Kunden über die Folgen von SEPA informiert. Vor diesem

Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass die Befragten die

'fehlende Akzeptanz' auf Kundenseite als größtes Risiko bei der

SEPA-Umstellung einstufen.

Oberflächlich betrachtet liegen die befragten Unternehmen bei der

SEPA-Umstellung zwar im Zeitplan - auf dem von PPI ermittelten

'SEPA-Readiness-Index' erreichen die Banken 18 Monate vor dem

Umstellungsdatum im Durchschnitt bereits 31 und die Versicherungen 23

von 100 Punkten. Doch jede dritte Bank und sogar vier von zehn

Versicherungen berichten über technische Probleme bei der Einführung.

Dies gilt vor allen Dingen für die Mandatsverwaltung, einem Kernstück

der SEPA-Umstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein großer

Teil der Befragten mit der Implementierung noch gar nicht begonnen

hat und dementsprechend auch nicht über praktische Schwierigkeiten

berichten kann. Etwa die Hälfte der Versicherungen ist in allen

Bereichen der SEPA-Umstellung erst in der Planungsphase, bei den

Banken gilt dies für etwa 30 Prozent der Befragten.

In der Versicherungswirtschaft ist die Mandatsverwaltung

insbesondere für den Prämieneinzug von großer Bedeutung. 'Erstens

müssen Mandate zukünftig vom Versicherungskunden physisch

unterschrieben werden. Zweitens muss zwischen der Erteilung eines

Mandats und dem Einzug der Forderung bei Privatkunden eine so

genannte Pre-Notification-Frist von - in der Regel - 14 Tagen

eingehalten werden. Bei üblicherweise kurzfristig abgeschlossenen

Policen, beispielsweise einer Reisegepäckversicherung wenige Tage vor

Urlaubsbeginn, ist die Zahlung per SEPA-Lastschrift damit nicht mehr

möglich', verdeutlicht PPI-Experte von Poser.

Eine besondere Herausforderung sieht von Poser in den anstehenden

Testläufen. Während fast 50 Prozent der Banken die SEPA-Umstellung

erst weniger als zwei Monate vor dem Stichtag abschließen wollen,

planen über 60 Prozent der Versicherungen die Umstellung bereits Ende

November 2013. Die Planungen von Banken und Versicherungen stimmen

nicht überein. Nach den derzeitigen Planungen bleibt für die

Versicherungen keine Zeit, die neuen Zahlverfahren mit den Banken zu

testen. 'Dieses Problem muss in den nächsten Monaten gelöst werden',

betont von Poser.

Über den 'SEPA-Readiness-Index'

Der aktuelle 'SEPA-Readiness-Index' (Stand Juli 2012) basiert auf

der Befragung von SEPA-Verantwortlichen in 30 Banken und 31

Versicherungen. In den Indexwert gehen der aktuelle sowie der auf

Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein. Dabei wird

nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert (Umstellung auf IBAN/BIC,

Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf

XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung).

PPI Aktiengesellschaft

Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 25 Jahren an den Standorten

Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die

Finanzbranche tätig. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen

350 Mitarbeitern 42,9 Millionen Euro Umsatz in den drei

Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und

Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf

sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation

zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.

Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der

Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche

Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-

und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der

strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur

IT-Beratung.

Originaltext: PPI AG

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