* S&P stuft Bonitätseinschätzung Spaniens herunter
* Diskussion um Forderungsverzicht belastet Finanzwerte
* Positive Unternehmenszahlen im Hintergrund
(neu: Schlusskurse, Spanien, Merkel, Shell, Dow Chemical)
Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Die Furcht vor einem
Übergreifen der griechischen Finanzkrise auf weitere europäische
Staaten hat Anleger am Mittwoch erneut zum Verkauf von Aktien
veranlasst. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,2 Prozent tiefer bei 6084
Punkten. "Wenn EU und Internationaler Währungsfonds nicht
schnell etwas entscheiden, wird der Markt weiter schnell
fallen", sagte Koen de Leus, Volkswirt bei KBC Securities. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone gab 1,8 Prozent auf 2788
Stellen nach. Der Euro
Neue Nahrung erhielt die Angst vor einem Dominoeffekt kurz vor Handelsschluss, als die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) ihre Bonitätseinstufung für Spanien herabstufte. Tags zuvor hatte sie mit entsprechenden Schritten bei Portugal und Griechenland bereits die Märkte auf Talfahrt geschickt. S&P begründete ihren Schritt damit, dass sich die Haushaltslage in Spanien schlechter als erwartet entwickele. Der Madrider Leitindex<.IBEX> rutschte drei Prozent ab.
Die wachsende Nervosität der Anleger spiegelte sich im Volatilitätsindex VDax<.V1XI> wider, der um bis zu 17,4 Prozent in die Höhe schoss auf ein Elf-Wochen-Hoch von 26,95 Zählern.
Kurz bevor S&P sich zu Spanien äußerte, hatte sich noch Hoffnung am Aktienmarkt breitgemacht, der Dax holte zeitweilig einen Großteil seiner Verluste auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte beschleunigte Verhandlungen über ein Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland. "Konkretisierte Aussagen zu einem Hilfspaket haben den einen oder anderen wohl etwas beruhigt", sagte ein Börsianer. Dagegen überzeugten am Mittag offenbar ausgehandelte Details zu einem Hilfspaket die Investoren nicht. Analysten verwiesen darauf, dass alle Beteiligten zustimmen und ihren Beitrag leisten müssen, darunter auch selbst hoch verschuldete Länder wie Portugal.
MERCK, SAP und INFINEON TROTZ STARKER ZAHLEN TIEFER
Finanzwerte wurden von Diskussionen über eine Beteiligung
der Geldinstitute an Hilfen für Griechenland belastet, holten
jedoch einen Teil ihrer Verluste wieder auf. Der
Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gab 0,9 Prozent nach. Im Dax zählten
die Aktien der Commerzbank
Dem Abwärtssog konnten sich auch die Unternehmen nicht
entziehen, die wie Merck
In London<.FTSE> verteuerten sich die Shell
Die US-Börsen lagen dagegen im frühen Geschäft leicht im
Plus. Unterstützt wurden sie von starken Quartalszahlen großer
Konzerne. Der Chemiekonzern Dow Chemical
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)