FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Währung Südafrikas ist am Freitag zu Dollar und Euro auf neue historische Tiefstände gefallen. Ein Dollar kostete im Vormittagshandel erstmals mehr als 16 Rand, für einen Euro mussten erstmalig mehr als 17 Rand gezahlt werden. In der Spitze stieg der Dollar auf 16,05 Rand, ein Euro war bis zu 17,58 Rand wert. Im laufenden Jahr hat der Rand zum Dollar ein Viertel an Wert verloren, zum Euro fast zwanzig Prozent.
Experten nannten vor allem politische Probleme als Grund für den jüngsten Sinkflug. "Der Austausch an der Spitze des Finanzministeriums durch Präsident Zuma vor zwei Tagen hat die Finanzmarktteilnehmer verunsichert", heißt es in einem Kommentar des Bankhauses Metzler. Am Mittwoch hatte Präsident Jacob Zuma den international anerkannten Finanzminister Nhlanhla Nene ohne Angabe von Gründen entlassen. Über seinen Nachfolger David van Rooyen ist dagegen wenig bekannt. Südafrika leidet darüber hinaus unter vielen wirtschaftlichen Problemen. Dazu zählen die hohe Arbeitslosigkeit, das schwache Wirtschaftswachstum, die anfällige Elektrizitätsversorgung und die hohe Abhängigkeit vom Rohstoffsektor. Südafrika gehört deswegen zu den Ländern, die von höheren US-Zinsen am stärksten betroffen wären. In der kommenden Woche könnte sich die US-Notenbank von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik verabschieden.