(mit Schlusskursen)
Zürich, 26. Nov (Reuters) - In einem von zunehmenden Rezessionssorgen und Diskussionen um staatliche Konjunkturprogramme geprägten Umfeld hat die Schweizer Börse am Mittwoch nach einem von einer festeren Wall Street inspirierten Schlussspurt bei einem insgesamt uneinheitlichen Kursbild etwas fester geschlossen.
Der bevorstehende Thanksgiving-Feiertag dämpfte die Handelsvolumen und verstärkte möglicherweise die Kursausschläge. Für Gesprächsstoff sorgten zahlreiche Hilfsmassnahmen verschiedener Staaten und der EU zur Stabilisierung der Wirtschaft. So senkte die chinesische Notenbank zum vierten Mal binnen rund zwei Monaten ihren Leitzins und das auch noch überraschend deutlich. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso bestätigte ein Konjunkturprogramm über 200 Milliarden Euro. Schon am Vortag hatte die US-Notenbank Fed ein 800 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket für Hypotheken und Konsumentenkredite aufgelegt. Nach Ansicht von Nationalbank-Vizepräsident Philipp Hildebrand sind Konjunkturprogramme im Moment das richtige, doch seine Sorgen über die weitere Konjunkturentwicklung wollte er in einem Interview der "Weltwoche" nicht verbergen.
Der Standardwerteindex SMI <.SSMI>, der bis auf 5326 Zähler gefallen war, schloss 20 Punkte oder 0,37 Prozent höher bei 5498,6 Zählern. Der breite SPI <.SSHI> wies zum Schluss einen Tagesgewinn von zwölf Zählern oder 0,27 Prozent auf 4533 Punkte auf.
Das Kursbild passte zum Teil nicht recht zum Umfeld.
Konjunkturreagible Titel wie ABB und Holcim legten zu.
ABB
Doch ob die staatlichen Stützungsmassnahmen ihren Zweck erfüllen, blieb auch an der Schweizer Börse umstritten. "Sobald ein Loch gestopft ist, taucht schon das nächste auf", sagte ein Börsianer. Die Stimmung unter den Anlegern sei schlecht. Die Kurse würden nicht von Investoren sondern vom professionellen Handel gemacht. Die am Nachmittag aus den USA gekommenen Konjunkturdaten, die allesamt auf eine weitere Konjunkturabschwächung in der grössten Volkswirtschaft der Welt hindeuten, verhinderten die leicht Schlusserholung an den europäischen Börsen aber nicht.
Auf der Gewinnerseiten stachen Syngenta
Uneinheitlich zeigten sich die Banken wie auch die
Versicherer. UBS
Die Luxuswerte Richemont
Die Aktien der Biotechnologiefirma Basilea
Die Aktien des Logistikers Kühne&Nagel
(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Oliver Hirt)