* GE-Zahlen helfen Standartwerten
* Google trotz kräftigem Gewinnanstieg im Minus
* Bank of America nach Quartalsverlust ebenfalls im Minus
(neu: Schlusskurse, Handelsvolumen, Kreditmärkte)
New York, 21. Jan (Reuters) - Überzeugende Quartalszahlen
von General Electric haben den Abwärtstrend an der Wall Street
zum Wochenschluss gestoppt. Die unerwartet guten Ergebnisse des
Mischkonzerns stimmten die Anleger nach zwei Verlust-Tagen in
Folge wieder optimistisch, dass die Erholung der US-Wirtschaft
an Schwung gewinne, sagten Händler. Gewinnmitnahmen bei Google
nach dem angekündigten Führungswechsel bei dem Internetriesen
belasteten allerdings den Tech-Sektor.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> schloss 0,4 Prozent höher bei
11.871 Punkten und konnte damit die achte Woche in Folge Gewinne
verbuchen. Im Tagesverlauf pendelte er zwischen 11.905 und
11.822 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> stieg um 0,2
Prozent auf 1283 Zähler. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq<.IXIC> verlor dagegen 0,6 Prozent auf 2689 Punkte. In
Frankfurt war der Dax<.GDAXI> mit einem Plus von 0,5 Prozent auf
7062 Punkte aus dem Handel gegangen.
Auf Wochensicht stieg der Dow um 0,7 Prozent. Dagegen gab
der S&P 0,8 Prozent und der Nasdaq 2,4 Prozent nach.
GE steigerte dank der boomenden Nachfrage in
Schwellenländern und der Erholung der Weltwirtschaft seinen
Gewinn deutlicher als gedacht. Der Konzernumsatz legte erstmals
seit neun Quartalen wieder zu. Auch die Auftragsbücher füllen
sich wieder kräftig. "Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass
sich die wirtschaftliche Lage bessert", sagte Analyst Bryant
Evans von Cozad Asset Management. "Auch die Unternehmen in den
USA und auf der ganzen Welt liefern wieder bessere Ergebnisse
ab." GE-Aktien legten mehr als sieben Prozent zu.
Google überraschte die Anleger einmal mehr: Zum
einen holt der Suchmaschinenbetreiber seinen Firmengründer Larry
Page auf den Chefsessel zurück und will damit den
Internet-Giganten fit für den Wettkampf mit rasant wachsenden
Rivalen wie Facebook machen. Zum anderen kletterten Gewinn und
Umsatz im abgelaufenen Quartal deutlicher als erwartet.
Börsianern zufolge nahmen dies einige Anleger zum Anlass, nach
dem Kursanstieg der vergangenen Wochen Gewinne mitzunehmen und
sich auf eine Marktkorrektur vorzubereiten. Zudem kamen am Markt
zunehmend Zweifel an Pages Erfolgsaussichten auf. Die
Google-Aktien drehten nach anfänglich deutlichen Gewinnen zum
Schluss kräftig ins Minus und schlossen 2,4 Prozent tiefer.
Die Aktien der Bank of America büßten rund zwei
Prozent ein. Eine Milliarden-Abschreibung im Immobiliengeschäft
brockte dem größten US-Geldhaus einen unerwarteten
Quartalsverlust ein. Ohne Sonderposten gab es zwar einen Gewinn.
Dieser war aber geringer als erwartet.
Die AMD-Papiere verloren angesichts von
Unsicherheiten über die Auswirkungen des Wechsels an der
Konzernspitze sechs Prozent. Der Chiphersteller wies für das
angelaufene Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang aus, der
aber nicht so drastisch ausfiel wie befürchtet. Analysten
befürchteten aber, dass sich nach dem überraschenden Abgang von
Konzernchef Dirk Meyer die Produktion und der Verkaufsstart der
neuen Chips verzögern könnte.
Berichte über die Suche nach einem neuen Besitzer ließen die
Aktie von Warner Music in die Höhe schießen. Das
Dividendenpapier des weltweiten drittgrößten Musikkonzerns
kletterte um 27 Prozent.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,26
Milliarden Aktien den Besitzer. 1578 Werte legten zu, 1424 gaben
nach und 96 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,93 Milliarden Aktien 1073 im Plus, 1549 im Minus
und 116 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 12/32 auf 93-16/32. Sie rentierten mit 3,408
Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 25/32 auf 94-29/32 und
hatten eine Rendite von 4,563 Prozent.
(Reporter: Caroline Valetkevitch; bearbeitet von Christian
Götz; redigiert von Birgit Mittwollen)