Von Peter Nurse
Investing.com - Der Euro hat mit dem frühen europäischen Handel am Freitag kräftig zugelegt, da die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihre Konjunkturmaßnahmen auszuweiten, den Optimismus für eine weltweite wirtschaftliche Erholung erhöht hat.
Um 9:40 Uhr wurde der EUR/USD bei 1,1357 gehandelt und damit 0,2% im Plus. Damit notiert das Devisenpaar knapp unter dem höchsten Niveau seit fast drei Monaten. Allein in dieser Woche ist die Gemeinschaftswährung um 2,4% gestiegen und dürfte die dritte Gewinnwoche in Folge verzeichnen.
Diese Gewinne resultieren aus der Ankündigung der EZB am gestrigen Donnerstag. Sie hat ihr Corona-Programm zum Ankauf von Anleihen um 600 Milliarden Euro aufgestockt. Erwartet wurden dagegen nur 500 Milliarden Euro. Das so genannte PEPP umfasst nun 1,35 Billionen Euro und läuft bis mindestens Mitte 2021.
Diese "Lockerungsmaßnahmen waren ein weiteres Beispiel dafür, dass die EZB es ernst meint und bereit ist, alles Notwendige zu tun, um der Eurozone zu helfen, die Corona-Krise zu überstehen", sagten die Analysten von Nordea in einer Research-Notiz.
Im Gegensatz dazu ist der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% auf 96,517 gefallen. Es ist der tiefste Stand seit fast drei Monaten.
Der Aussie übersprang derweil zum ersten Mal in diesem Jahr die Marke von 0,70 Dollar, während der Kiwi nun ebenfalls auf dem Niveau von vor der Pandemie gehandelt wird.
Dies folgt auf den allgemeinen Optimismus, dass sich die Weltwirtschaft erholen wird, wenn die Kontaktsperren gelockert werden, was dazu führt, dass die Anleger den sicheren Hafen verlassen.
Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigten, dass die Zahl der Amerikaner, die erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe beantragten, in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit Mitte März unter 2 Millionen gefallen ist.
Heute erwarten uns die offiziellen Arbeitsmarktdaten der US-Regierung. Analysten erwarten einen Stellenabbau von 8 Millionen.
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Das Pfund Sterling legte am Freitag ebenfalls zu und so stieg der GBP/USD um 0,5% auf 1,2652. Das ist der höchste Stand seit gut drei Monaten.
Und dass, obwohl die vierte Verhandlungsrunde zu den künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien am späten Freitag zu Ende gehen soll und es kaum Anzeichen für einen Durchbruch gibt. Dies könnte das Pfund mittelfristig belasten.
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