Investing.com - Der Euro hat seine Gewinne teils wieder aufgegeben, nachdem er am Donnerstag über die Marke von 1,25 USD auf ein neues Dreijahreshoch geschnellt war, angeschoben von Bemerkungen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi.
Der EUR/USD Kurs lag 15:55 MEZ auf 1,2506, 0,79% höher, nachdem er zunächst ein Hoch von 1,2536 erklommen hatte, ein Niveau auf dem er zuletzt im Dezember 2014 gelegen hatte.
Der Euro räumte sein Tageshoch, nachdem Draghi sagte, er rechne in 2018 mit keinen Zinserhöhungen durch die EZB.
“Basierend auf den heutigen Daten sehe ich kaum Chancen darauf, dass die Zinssätze in diesem Jahr überhaupt steigen werden.” sagte er.
Der Euro bekam einen Schub, nachdem Draghis ausführte, dass die Konjunktur in der Eurozone stärker als erwartet angezogen habe und die Inflation mittelfristig langsam steigen und sich in Richtung des Zielwerts der Bank von 2% bewegen dürfte.
Er merkte aber an, dass die Kerninflation verhalten geblieben ist.
Draghi sagte auch, dass die jüngste Volatilität an den Devisenmärkten eine Quelle der Unsicherheit ist und daraufhin überwacht werden muss, wie sie kurzfristig die Preisstabilität beeinflusst.
Die EZB ließ die Zinssätze unverändert stehen und wiederholte, dass ihre Anleihekaufprogramm bis September weiterlaufen werde oder auch darüber hinaus, sollte dies notwendig werden.
Ansonsten behauptete der Euro seine Gewinne gegenüber dem Pfund, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,25% höher auf 0,8734.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, ist vor allem wegen der Kursgewinne des Euros um 0,6% auf ein Dreijahrestief von 88,49 gesunken.
Der Dollar wurde auch von Bemerkungen des US-Finanzministers Steven Mnuchin in die Defensive gedrückt, der am Mittwoch in Davos gesagt hatte, dass ein schwächerer Dollar "gut für den amerikanischen Außenhandel" sei.
Die Bemerkung wurde von Investoren als Abkehr von der traditionelle US-Währungspolitik angesehen.
Seine Kommentare, zusammen mit der Entscheidung von Präsident Donald Trump am Dienstag, Einfuhrzölle gegen Waschmaschinen und Solarmodule zu verhängen, haben Sorgen über die protektionistische Haltung seiner Administration und deren Auswirkungen auf den Welthandel neu aufleben lassen.