* Gemeinschaftswährung bei 1,3315 Dollar
* Bund-Future fällt um 16 Ticks auf 124,54 Zähler
* EZB belässt Leitzins unverändert
(durchweg neu mit Trichet)
Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Der Euro hat am Donnerstag von mehreren Seiten Unterstützung bekommen: Äußerungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet über einen höheren Inflationsdruck, die problemlos verlaufene Auktionen spanischer und italienischer Anleihen sowie die Diskussion um eine Aufstockung des Rettungsschirms für klamme EU-Staaten halfen der Gemeinschaftswährung auf die Sprünge. Sie stieg um 1,4 Prozent und kletterte erstmals seit mehr als einer Woche über die Marke von 1,33 Dollar.
Für eine Überraschung sorgten am Nachmittag die Äußerungen Trichets. "Er hat die Rhetorik ganz ordentlich verschärft", sagte Unicredit-Volkswirt Andreas Rees. "Im Dezember waren die Zinssätze 'angemessen' gewesen, jetzt 'noch angemessen'. Wir gehen zwar weiter davon aus, dass die erste Zinserhöhung erst im vierten Quartal 2011 kommt. Es könnte aber sein, dass es auch schneller geht." Überstürzen werde die EZB aber wohl nichts, fügte Rees hinzu. Die Aussicht auf eine mögliche Zinserhöhung lässt gewöhnlich die jeweilige Währung steigen. Durch die höhere Zinsdifferenz werden Anlagen in der Devise attraktiver.
Auftrieb hatte dem Euro zuvor bereits die glatt gelaufene
Auktion spanischer und italienischer Papiere am Anleihen-Markt
gegeben. Spanien muss für seine neuen Anleihen deutlich weniger
Zinsen als zuvor angenommen. Die italienischen Papiere stießen
ebenfalls auf starkes Interesse, die Rendite war allerdings die
höchste seit Juni 2009. Spanische Anleihen mit zehnjähriger
Laufzeit
Der als sicherer Anlagehafen geltende Bund-Future
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hatte angeregt, den ESFS-Rettungsschirm für finanziell angeschlagene Länder der Euro-Zone auszuweiten. Deutschland und Frankreich lehnen dies aber ab. "Die Forderung Barrosos, bei den Rettungsmechanismen den Umfang und die Einsatzmöglichkeiten auszuweiten, hat den Boden für eine Erholung des Euro bereitet", sagte Währungsanalyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Schon durch die Aussagen des Kommissionspräsidenten sei aus dem Euro ordentlich Druck herausgenommen worden. Diese Erholung habe sich nun fortgesetzt.
Die Euro-Länder arbeiten nach Auskunft von Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble an einem umfassenden Lösungspaket für die Schuldenkrise. Er sei zuversichtlich, dass beim nächsten EU-Gipfel Anfang Februar oder im März eine Vereinbarung möglich sei, hatte er am Mittwochabend gesagt.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)