* PPR will Puma nicht übernehmen - Aktien unter Druck
* Auch rascher Kauf von Demag Cranes unwahrscheinlich
* Titel von Lufthansa und Deutscher Börse gefragt
(neu: Schlusskurse, europäische Börsen, US-Markt, Philips)
Frankfurt, 18. Okt (Reuters) - Die Kauflaune der Anleger am
deutschen Aktienmarkt ist auch zum Beginn der neuen Woche
ungebrochen. Der Dax<.GDAXI> schloss am Montag 0,4 Prozent höher
bei 6516 Punkten, nachdem er mit 6533 Zählern zwischenzeitlich
erneut ein Zwei-Jahres-Hoch markiert hatte.
Gefragt waren vor allem Papiere, die aus Sicht der Händler
besonders viel Nachhol-Potenzial haben. So waren die Aktien der
Lufthansa mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 15,38 Euro
die größten Gewinner im Dax. Die Titel der Deutschen
Börse verteuerten sich um 2,8 Prozent auf 51,95 Euro.
Die Papiere von RWE und E.ON, die im
bisherigen Jahresverlauf ihren Aktionären wenig Freude gemacht
hatten, gewannen 1,8 beziehungsweise 1,3 Prozent.
Rückenwind erhielt der deutsche Leitindex am Nachmittag
zudem von den US-Börsen, wo ein überraschend starkes
Quartalsergebnis der Citigroup für gute Stimmung sorgte.
Die Citi-Aktie legte in New York 4,6 Prozent zu. Auch andere
US-Banktitel zogen an. Der US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI>
lag zum Börsenschluss in Europa 0,3 Prozent im Plus bei 11.097
Stellen. Die Titel der Deutschen Bank verteuerten sich
auf Xetra um 1,6 Prozent, die Anteilsscheine der
Commerzbank kletterten um ein Prozent. Der europäische
Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gewann 1,1 Prozent, der Euro-Stoxx50
<.STOXX50>0,3 Prozent. Größter Verlierer war dort die
Philips-Aktie, die um 4,2 Prozent einbrach. Der
niederländische Elektronikkonzern äußerte sich trotz eines
operativen Gewinns über den Erwartungen im dritten Quartal
skeptisch über die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts.
PRAKTIKER, DEMAG UND PUMA LASSEN IM MDAX FEDERN
Eines der Hauptgesprächsthemen am deutschen Aktienmarkt war
der Chefwechsel bei Puma. Der langjährige
Vorstandsvorsitzende Jochen Zeitz wird seine operative
Verantwortung aufgeben und künftig beim Großaktionär
PPR Leiter der Sparte "Sport & Lifestyle". Die
Ankündigung einer Pressekonferenz hatte am Morgen zunächst
Hoffnungen ausgelöst, PPR könnte seine Anteile von gut 70
Prozent an Puma aufstocken. PPR-Chef Francois-Henri Pinault
erteilte diesen Spekulationen jedoch eine Absage. "Da waren
einige Anleger enttäuscht, dass PPR Puma nicht ganz übernehmen
will", fasste ein Händler zusammen. Die Papiere des
Adidas-Rivalen verloren 2,9 Prozent auf 252 Euro.
Schlusslicht im MDax waren die Titel von Praktiker,
die 8,8 Prozent auf 6,73 Euro nachgaben. Händler verwiesen auf
Gewinnmitnahmen und einen Kommentar der Commerzbank, in der sich
die Analysten skeptisch zu den erwarteten Geschäftszahlen im
dritten Quartal äußerten. Zudem hatte die Praktiker-Aktie in der
Vorwoche 17 Prozent gewonnen.
Auch die Aktien von Demag Cranes ließen mit einem
Minus von drei Prozent auf 37,79 Euro Federn. Zwischenzeitlich
notierten die Aktien sogar zwölf Prozent tiefer. "Da geht die
Luft ein wenig raus", sagte ein Händler. Mit der Situation
vertraute Personen hatten Reuters am Freitag gesagt, dass wegen
des hohen Aktienkurses derzeit weder der US-Rivale Terex
noch der finnische Branchenführer Kronecranes eine
Übernahme von Demag durchziehen wollen. Seit Aufkommen der
Übernahmespekulationen haben sich die Demag-Aktien um rund 30
Prozent verteuert. Die Kronecranes-Titel schlossen in Helsinki
0,1 Prozent schwächer, die Anteilsscheine von Terex notierten in
New York dagegen 1,8 Prozent im Plus.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Andreas Kröner)