Investing.com - Der Euro ist am Dienstag auf ein neues Zweijahrestief gegenüber dem US-Dollar gefallen, da enttäuschende Inflationszahlen aus der Eurozone ein Abrutschen in die Deflation befürchten lassen. Andererseits bleibt der Dollar weiter nachgefragt.
Der EUR/USD Kurs stand zwischenzeitlich im frühen Handel in Europa bei 1,2622. Dies war das tiefste Niveau seit September 2012. Später konsolidierte er sich mit einem Verlust von 0,52% bei 1,2619.
Der Kurs wird voraussichtlich bei einem Niveau von 1,2500 Unterstützung finden und bei seinem Hoch vom Montag von 1,2716 auf Widerstände treffen.
In einem vorläufigen Report teilte Eurostat mit, dass die Verbraucherpreise in diesem Monat erwartungsgemäß mit einer Jahresrate von 0,3% angestiegen sind. Im August hatte die Verbraucherpreisinflation noch bei 0,4% gelegen.
Die Rate befindet sich nun seit mehr als 12 Monaten unterhalb der 1% Marke und damit weit unter der Zielvorstellung der Europäischen Zentralbank von auf oder knapp unter 2%.
Die Kerninflation, welche Lebensmittel, Energie, Alkohol und Tabak nicht mit einschließt, ist im September saisonbereinigt um 0,7% angestiegen, während sie im August noch um 0,9% geklettert war.
Einem anderen Report nach ist die Arbeitslosenquote des Euroraums im August unverändert auf 11,5% stehen geblieben.
Zuvor am Dienstag hatten amtliche Zahlen vom August gezeigt, dass die Einzelhandelsumsätze in Deutschland um 2,5% angestiegen sind und damit den erwarteten Zuwachs von 0,5% übertrafen. Im Vormonat waren sie noch, korrigierten Zahlen zufolge, um 1,1% zurückgegangen.
Die Zahlen zeigten außerdem eine Zunahme der Arbeitslosen in Deutschland um 13.000 im abgelaufenen Monat, während ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2.000 erwartet wurden war. Die Änderung der Zahl der Arbeitslosen in Deutschland für den Monat Juli wurde von einem zuvor geschätzten Anstieg von 1.000 auf einen Zuwachs von 3.000 hoch korrigiert.
Im Rahmen der Erwartungen ist die Arbeitslosenquote in Deutschland im vergangenen Monat unverändert auf 6,7% stehen geblieben.
Unterdessen blieb die Nachfrage nach Dollar bestehen, da nach Meinung des Marktes die an Fahrt gewinnende Konjunktur in den USA, die Federal Reserve veranlassen werde, die Zinsen frühzeitig anzuheben.
Der Euro verlor auch gegenüber dem britische Pfund an Wert. Der EUR/GBP Kurs gab um 0,32% auf 0,7786 nach.
In Großbritannien teilte das britische Statistikamt mit, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,9% anstatt der erwarteten 0,8% angestiegen ist. Es lag damit zudem über der vorherigen Schätzung eines 0,7 prozentigen Anstiegs.
Im Jahresvergleich ist die Wirtschaft in Großbritannien im zweiten Quartal den Erwartungen gemäß mit einer Rate von 3,2% gewachsen.
Ein anderer Bericht zeigte, dass sich das Leistungsbilanzdefizit im abgelaufenen Quartal auf 23,1 Milliarden Pfund ausgeweitet hat. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es sich noch auf 20,5 Milliarden Pfund belaufen. Analysten hatten mit einem Rückgang des Defizits auf 17,0 Milliarden Pfund im zweiten Quartal gerechnet.