Tokio/Moskau, 10. Feb (Reuters) - Privatfirmen in Russland
wollen einem Zeitungsbericht zufolge einen Aufschub bei der
Rückzahlung von 400 Milliarden Dollar Schulden an ausländische
Geldhäuser wie etwa die Deutsche Bank erreichen. Die Firmen
würden deshalb auch eine Neuverhandlung der Rückzahlungen in
Betracht ziehen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung
"Nikkei" am Dienstag und setzte damit den Euro
"Nikkei" zufolge haben einige ausländische Geldhäuser - etwa
die Deutsche Bank
Russlands Finanzminister Alexej Kudrin sagte Reuters, in der Regierung werde ein solches Vorhaben nicht in Betracht gezogen. Ähnlich äußerte sich Regierungssprecher Dmitri Peskow. "Die Informationen über irgendwelche Gespräche mit ausländischen Banken über eine Umstrukturierung spiegeln nicht die Wirklichkeit wider", sagte er Reuters. "Die Informationen von 'Nikkei' haben einen komplett verzerrenden Charakter."
Russland steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit
einem Jahrzehnt. Die Industrieproduktion bricht ein, Firmen
entlassen Mitarbeiter. Erschwert wird die Krise von der Flucht
ausländischer Investoren, die in Scharen Geld abziehen. Binnen
Monaten hat der Rubel zum Dollar ein Drittel an Wert verloren
Die Ratingagentur Fitch hatte jüngst die Kreditwürdigkeit Russlands herabgestuft. Mit "BBB" ist die Bewertung nun gerade noch zwei Stufen über dem "Ramsch"-Status. Bereits im Dezember hatte mit Standard & Poor's die erste Agentur seit zehn Jahren die Kreditwürdigkeit herabgesetzt. Experten gehen davon aus, dass sich auch die dritte Agentur - Moody's - anschließt. Die Herabstufungen verteuern die Beschaffung von frischem Kapital.
(Reporter: Kevin Plumberg, Gleb Bryanski und Oksana Konzeva; bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von Kerstin Dörr)