New York, 03. Okt (Reuters) - Überraschende Nachrichten aus
der Bankenbranche haben den US-Börsen am Freitag deutliche
Gewinne beschert. Die US-Bank Wells Fargo
Der Dow-Jones-Index<.DJI> kletterte im Verlauf rund 1,8 Prozent auf 10.673 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> stieg um 2,4 Prozent auf 1140 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> notierte 2,7 Prozent stärker bei 2029 Punkten. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 5797 Zähler. Auf Wochensicht rutschte der deutsche Leitindex allerdings 4,3 Prozent ab.
"Ich denke, der Wachovia-Deal hat dem Markt etwas Optimismus gegeben", sagte Giri Cherukuri von OakBrook Investements. Außerdem rechne er mit einer Annahme des Rettungsplans für die Finanzbranche. "Es wäre sehr peinlich, wenn das Repräsentantenhaus ihn zweimal ablehnte."
Das 700-Milliarden-Rettungspaket, das unter anderem um eine großzügigere Garantie für Sparkonten erweitert wurde, sollte am Freitag erneut im Repräsentantenhaus zur Abstimmung gestellt werden. Am Montag hatte das Scheitern des Pakets in der Kammer Investoren weltweit in Panik versetzt und die Börsen auf Talfahrt geschickt. Der Senat stimmte dem erweiterten Rettungsplan am Mittwoch zu.
Für positive Stimmung auf dem Parkett sorgte die geplante Wachovia-Übernahme. Der neue Eigentümer Wells Fargo betonte, dass er bei der Übernahme keine staatliche Hilfen in Anspruch nehme. Wachovia leidet schwer unter den Folgen der Finanzkrise und verzeichnete im zweiten Quartal einen Rekordverlust von 9,1 Milliarden Dollar. Die Aktien von Wachovia schossen um mehr als 70 Prozent in die Höhe, die von Wells Fargo um knapp sechs Prozent. Die Titel der ausgebooteten Citigroup verloren dagegen rund neun Prozent.
Im Finanzsektor gefragt waren auch Goldman Sachs
An der Nasdaq schossen die Aktien des iPod- und
iPhone-Herstellers Apple
Der Handel konnte von den schlechten Nachrichten vom Arbeitsmarkt nicht getrübt werden. Die US-Wirtschaft hat im September so viele Stellen gestrichen wie seit rund fünfeinhalb Jahren nicht. Insgesamt fielen 159.000 Jobs weg. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum gut zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen.
ahl/ked