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Griechische Arbeitnehmer starten Streik-Woche

Veröffentlicht am 17.10.2011, 11:40
ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen den Sparkurs der Regierung haben griechische Arbeitnehmer am Montag massive Streiks gestartet, die im Laufe der Woche noch ausgeweitet werden sollen. Zwischen Piräus und den Ägäis-Inseln gab es keine Fährverbindung. Probleme werde es auch im Fährverkehr zwischen Griechenland und Italien geben, kündigte die Seeleute-Gewerkschaft PEMEN an. Mitte der Woche könnte der Luftverkehr des Landes ereut zusammenbrechen.

Die Müllabfuhr streikte den zehnten Tag infolge: Müll lag in fast allen Stadtteilen Athens, obwohl die Regierung Privatunternehmen damit beauftragt hatte, die Müllberge zu beseitigen. Bürgermeister Giorgos Kaminis schlug vor, dass das Militär die Müllabfuhr übernehmen könne. Die Streikenden protestieren gegen geplante Kürzungen ihrer Gehälter sowie gegen Entlassungen. Ärzte der staatlichen Versicherung (IKA) streikten am Montag ebenso wie Beamte des Finanzministeriums und der Steuerämter sowie Zöllner.

Die Lage soll sich in den kommenden Tagen verschärfen: Für Mittwoch und Donnerstag haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Bereichs (GSEE und ADEDY) zu massiven Streiks aufgerufen. Dann soll der Flugverkehr zusammenbrechen. Die Fluglotsen wollen am Dienstag bekanntgeben, ob der griechische Luftraum am Mittwoch und Donnerstag vollständig oder nur für einige Stunden geschlossen wird. Die Bus- und U-Bahnfahrer sowie die Taxieigner wollen ab Mittwochmorgen für 48 Stunden streiken. Am Dienstag soll es keine Nachrichten geben, weil die Journalisten die Arbeit für 24 Stunden niederlegen wollen.

Am Donnerstag will das Parlament in Athen ein neues Gesetz billigen, mit dem erstmals seit 100 Jahren Entlassungen von Staatsbediensteten ermöglicht werden sollen. Zudem sollen die Löhne und Gehälter von Beamten und anderen Staatsbediensteten um weitere 20 Prozent gekürzt und weitere Steuern erhoben werden. Die regierenden Sozialisten verfügen über eine knappe Mehrheit von 154 Abgeordneten im 300-köpfigen Parlament./tt/DP/bgf

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