TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Wirtschaft erholt sich schneller von den Folgen der Naturkatastrophe vor gut einem Jahr als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal des laufenden Kalenderjahres überraschend deutlich um eine hochgerechnete Jahresrate von real 4,1 Prozent, wie die Regierung am Donnerstag in Tokio auf vorläufiger Basis bekanntgab. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet.
Zum Vorquartal legte die Wirtschaft um 1,0 Prozent zu. Damit entwickelte sich die Wirtschaft auch in dieser Abgrenzung stärker als von Experten erwartet, die von einem Wachstum um 0,9 Prozent ausgegangen waren.
Zudem wurde der Wert für das Schlussquartal 2011 nach oben korrigiert: Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich statt eines Rückgangs um 0,7 Prozent nun ein Anstieg um 0,1 Prozent. Beim Quartalsvergleich wurde ein Minus von 0,2 Prozent zu einer schwarzen Null aufwärts korrigiert.
Zur Erholung trug die zunehmende Binnennachfrage dank hoher Investitionen des Staates in den Wiederaufbau der Katastrophengebiete bei. Damit übertrifft die drittgrößte Wirtschaftsnation die Wachstumsraten anderer großer Industriestaaten wie den USA, deren BIP im 1. Quartal schrumpfte.
Im Gegensatz zu Europa und den USA ist der japanische Staat weiter dabei, sich mit hohen Investitionen zu verschulden. Dabei ist schon jetzt die Staatsverschuldung Japans doppelt so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt - höher als in jeder anderen Industrienation, wenngleich der Staat vor allem bei seinen eigenen Bürgern verschuldet ist. Die Regierung versucht jetzt, die Verbrauchssteuer zu erhöhen, um den Schuldenberg abzubauen, was aber politisch höchst riskant ist.
Ökonomen sind trotz der jüngsten BIP-Zahlen denn auch nicht übermäßig optimistisch für das weiter stark exportabhängige Japan. Die Lage der Weltwirtschaft mit der Schuldenkrise in Europa und der starke Yen stellten Risiken dar, auch wenn der Export im 1. Quartal nicht zuletzt dank einer sich abzeichnenden Erholung in den USA zulegte. So stiegen die Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen um 2,9 Prozent, die Importe um 1,9 Prozent. Die Auslandsnachfrage trug aber nur 0,1 Punkte zum BIP bei, die Binnennachfrage dagegen 0,9.
Ökonomen bezweifeln jedoch angesichts der Weltwirtschaftslage, dass Japan die relativ hohe Wachstumsrate aufrechterhalten kann. Hinzu kommt die andauernde Deflation. Das jüngste Wachstum dürfte wesentlich den deutlich erhöhten Staatsausgaben für den Wiederaufbau geschuldet sein - sie legten kräftig um 5,4 Prozent zu. Der Privatkonsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, stieg im vierten Quartal in Folge, und zwar um 1,1 Prozent, teilte die Regierung mit.
Die Unternehmen drosselten dagegen ihre Investitionen um 3,9 Prozent, wobei sie allerdings im Vorquartal um 5,2 Prozent erhöht worden waren. Manche Experten sehen dahinter Anzeichen, dass Japans Unternehmen in Reaktion auf den dramatischen Anstieg des Yen, der die Exporte stark verteuert, mehr in Übersee als in Japan investieren und Produktionsbereiche aus Kostengründen verstärkt ins Ausland verlegen./ln/DP/hbr
Zum Vorquartal legte die Wirtschaft um 1,0 Prozent zu. Damit entwickelte sich die Wirtschaft auch in dieser Abgrenzung stärker als von Experten erwartet, die von einem Wachstum um 0,9 Prozent ausgegangen waren.
Zudem wurde der Wert für das Schlussquartal 2011 nach oben korrigiert: Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich statt eines Rückgangs um 0,7 Prozent nun ein Anstieg um 0,1 Prozent. Beim Quartalsvergleich wurde ein Minus von 0,2 Prozent zu einer schwarzen Null aufwärts korrigiert.
Zur Erholung trug die zunehmende Binnennachfrage dank hoher Investitionen des Staates in den Wiederaufbau der Katastrophengebiete bei. Damit übertrifft die drittgrößte Wirtschaftsnation die Wachstumsraten anderer großer Industriestaaten wie den USA, deren BIP im 1. Quartal schrumpfte.
Im Gegensatz zu Europa und den USA ist der japanische Staat weiter dabei, sich mit hohen Investitionen zu verschulden. Dabei ist schon jetzt die Staatsverschuldung Japans doppelt so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt - höher als in jeder anderen Industrienation, wenngleich der Staat vor allem bei seinen eigenen Bürgern verschuldet ist. Die Regierung versucht jetzt, die Verbrauchssteuer zu erhöhen, um den Schuldenberg abzubauen, was aber politisch höchst riskant ist.
Ökonomen sind trotz der jüngsten BIP-Zahlen denn auch nicht übermäßig optimistisch für das weiter stark exportabhängige Japan. Die Lage der Weltwirtschaft mit der Schuldenkrise in Europa und der starke Yen stellten Risiken dar, auch wenn der Export im 1. Quartal nicht zuletzt dank einer sich abzeichnenden Erholung in den USA zulegte. So stiegen die Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen um 2,9 Prozent, die Importe um 1,9 Prozent. Die Auslandsnachfrage trug aber nur 0,1 Punkte zum BIP bei, die Binnennachfrage dagegen 0,9.
Ökonomen bezweifeln jedoch angesichts der Weltwirtschaftslage, dass Japan die relativ hohe Wachstumsrate aufrechterhalten kann. Hinzu kommt die andauernde Deflation. Das jüngste Wachstum dürfte wesentlich den deutlich erhöhten Staatsausgaben für den Wiederaufbau geschuldet sein - sie legten kräftig um 5,4 Prozent zu. Der Privatkonsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, stieg im vierten Quartal in Folge, und zwar um 1,1 Prozent, teilte die Regierung mit.
Die Unternehmen drosselten dagegen ihre Investitionen um 3,9 Prozent, wobei sie allerdings im Vorquartal um 5,2 Prozent erhöht worden waren. Manche Experten sehen dahinter Anzeichen, dass Japans Unternehmen in Reaktion auf den dramatischen Anstieg des Yen, der die Exporte stark verteuert, mehr in Übersee als in Japan investieren und Produktionsbereiche aus Kostengründen verstärkt ins Ausland verlegen./ln/DP/hbr