FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise haben den Dax am Donnerstag erneut ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex fiel am Morgen um 0,84 Prozent auf 5.863,40 Punkte. Er weitete damit sein wegen der anhaltenden Nervosität der Anleger bereits am Vortag angefallenes Minus von 0,33 Prozent aus. Der MDax mittelgroßer Werte verlor zuletzt 0,96 Prozent auf 8.775,13 Punkte, der TecDax gab 0,80 Prozent auf 682,54 Punkte ab.
Verantwortlich für die Schwäche machten Börsianer Äußerungen der Ratingagentur Fitch, die vor Risiken für die Kreditwürdigkeit der US-Banken wegen der Schuldenkrise in Europa warnte. Die US-Börsen waren vor diesem Hintergrund am Mittwoch im späten Handel deutlich ins Minus gerutscht und dies belaste im Nachgang auch den Dax. Im Fokus der Börsianer bleiben ansonsten weiter die Bewegungen an den Anleihemärkten. 'Die Lage bleibt fragil, denn das Interesse an europäischen Staatsanleihen scheint immer geringer zu werden', schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Zudem könnten einige US-Daten am Nachmittag für Impulse sorgen.
BANKEN UNTER DEN GRÖSSTEN VERLIERERN
Zu den größten Verlierern im Dax zählten Finanzwerte wie Commerzbank oder Deutsche Bank , die jeweils fast zwei Prozent an Wert verloren. Sie litten einmal mehr unter der anhaltenden Unsicherheit am Markt und der Sorge um die Schuldenkrise in der Eurozone. Die steigenden Renditen an den Anleihemärkten schürten die Furcht vor Ausfällen in den Anlagen der Banken und Versicherer, sagten Händler. Allianz-Aktien büßten 0,85 Prozent ein.
Die Papiere von Metro hingegen sanken nur um 0,96 Prozent auf 34,98 Euro. Händler sprachen von einen positiven Einfluss auf die Aktien des Handelskonzerns durch besser als erwartet ausgefallene Zahlen des niederländischen Wettbewerbers Ahold , dessen Aktien sich um rund zwei Prozent verbesserten. Bei der Nachfolgersuche für den Chefposten beim Handelskonzern will der Kandidat Joel Saveuse Medienberichten zufolge notfalls verzichten. Damit wäre der derzeitige Finanzvorstand Olaf Koch alleiniger Kandidat für die Nachfolge von Metro-Vorstand Eckhard Cordes. Börsianer bewerteten dies zunächst neutral, zumal ein Ausscheiden aus dem Rennen aus ihrer nicht automatisch bedeutet, dass Koch neuer Metro-Chef wird.
HEIDELDRUCK-AKTIEN SACKEN AB
Am MDax-Ende verloren die konjunktursensiblen Aktien von Heidelberger Druck 6,12 Prozent auf 1,305 Euro. Laut 'Handelsblatt' steht beim Druckmaschinenbauer Manroland wohl ein neuer Großaktionär vor dem Einstieg. Ein europäischer Maschinenbauer, der bislang nicht im Druckmaschinensegment aktiv ist, könnte sich in das Unternehmen einkaufen. Diese Nachricht wertet ein Börsianer zwar als möglichen Stimmungsimpuls für die HeidelDruck-Titel. 'Wenn ein großer Player jetzt im Druckmaschinen-Sektor aktiv wird, sorgt das für Fantasie', sagte er. Analyst Holger Schmidt von der Frankfurter Investmentbank Equinet aber sieht die Meldung zu Manroland nicht als Kurstreiber für die Titel von Heidelberger Druck.
Im TecDax sanken Aixtron um 2,41 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Unternehmenschef Paul Hyland auf einer Investorenkonferenz, wonach der Spezialmaschinenhersteller kurzfristig keine große Erholung der Nachfrage erwartet. Einige Kunden hätten Schwierigkeiten, Zugang zu chinesischen Subventionen zu erhalten, hieß es. Ein Händler meinte: 'Der Aktienkurs von Aixtron reflektiert zwar bereits diese Entwicklung, dennoch dürfte die Nachricht die Papiere weiter belasten.'
Wirecard legten als einer der wenigen Gewinner in dem Technologieindex 1,08 Prozent zu. Der Zahlungsabwickler hatte seine Prognose für den operativen Gewinn (EBITDA) im laufenden Jahr etwas erhöht, was Händler positiv werteten./la/fat
Verantwortlich für die Schwäche machten Börsianer Äußerungen der Ratingagentur Fitch, die vor Risiken für die Kreditwürdigkeit der US-Banken wegen der Schuldenkrise in Europa warnte. Die US-Börsen waren vor diesem Hintergrund am Mittwoch im späten Handel deutlich ins Minus gerutscht und dies belaste im Nachgang auch den Dax. Im Fokus der Börsianer bleiben ansonsten weiter die Bewegungen an den Anleihemärkten. 'Die Lage bleibt fragil, denn das Interesse an europäischen Staatsanleihen scheint immer geringer zu werden', schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Zudem könnten einige US-Daten am Nachmittag für Impulse sorgen.
BANKEN UNTER DEN GRÖSSTEN VERLIERERN
Zu den größten Verlierern im Dax zählten Finanzwerte wie Commerzbank
Die Papiere von Metro
HEIDELDRUCK-AKTIEN SACKEN AB
Am MDax-Ende verloren die konjunktursensiblen Aktien von Heidelberger Druck
Im TecDax sanken Aixtron
Wirecard