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FOKUS 1-Defensive Werte bewahren Schweizer Börse vor Abrutschen

Veröffentlicht am 23.02.2011, 17:52
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(mit Schlusskursen)

Zürich, 23. Feb (Reuters) - Kursgewinne der Marktschwergewichte haben am Mittwoch die Schweizer Börse vor einem Abrutschen bewahrt. Die Pharmawerte Novartis und Roche sowie die Aktien des Lebensmittelriesen Nestle waren dank ihrer defensiven Ausrichtung die grössten Gewinner unter den Bluechips. Nach wie vor verunsichern die Unruhen im Erdölexportland Libyen die Marktteilnehmer stark und sie investieren daher in als sichere Häfen geltenden Werte, sagte ein Händler.

Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> schloss praktisch unverändert mit 6623 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>, in dem die drei Titel eine geringere Gewichtung haben, gab 0,3 Prozent auf 5922 Zähler nach.

Unter den Bluechips konnten sich sonst lediglich die Aktien des Ölplattform-Betreibers Transocean und der Credit Suisse im Plus halten. Auch UBS schlugen sich mit einem nur leichten Abschlag besser als der Gesamtmarkt. Die beiden Bankwerte profitierten von guten Abschlüssen europäischer Konkurrenten, hiess es.

Hingegen lastete die Befürchtung, der Ölpreisanstieg könnte die Erholung der Weltkonjunktur gefährden, auf den Aktien zyklischer Firmen. ABB, Adecco, Holcim und SGS gehörten die zu den Verlierern. Ebenso rutschten die Luxusgüterwerte Richemont und Swatch ins Minus. Und im Gegensatz zu Transocean fiel Raffineriewert Petroplus deutlich.

Die Aktien des Anlagenbauers Sulzer sackten am Tag vor der Ergebnisveröffentlichung um 4,1 Prozent ab. Anleger verkauft Sulzer, weil sie befürchteten, der stark im Ölgeschäft engagierte Konzern könnte am Donnerstag bei der Präsentation des Jahresberichts einen verhaltenen Geschäftsausblick geben.

Bei den Nebenwerten fielen die Vontobel-Aktien um 5,2 Prozent. Gewinnmitnahmen nach der Bilanzveröffentlichung und der Ergebnisrückgang im Investmentbanking lastete Händlern zufolge auf dem Kurs. Dagegen beurteilten die Marktteilnehmer den Anstiegs der Kundengelder als erfreulich.

Die Aktien der Versicherungen verloren im späten Geschäft zusehends an Boden. Swiss Re und Zurich Financial sanken jeweils um 0,9 Prozent. Nach Berechnungen von JPMorgan könnte das Erdbeben in Neuseeland das zweitteuerste Erdbeben für die Branche werden. Die US-Bank schätzt die Kosten Kreisen zufolge auf bis zu zwölf Milliarden Dollar. Die US-Firma AIR Worldwide, die auf die Schätzung von Naturkatastrophen-Schäden spezialisiert ist, geht mit 3,5 bis acht Milliarden Dollar von erheblich weniger Belastung aus. In der Branche hiess es, für Schadenschätzungen sei es noch zu früh.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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