(mit Schlusskursen)
Zürich, 23. Feb (Reuters) - Kursgewinne der
Marktschwergewichte haben am Mittwoch die Schweizer Börse vor
einem Abrutschen bewahrt. Die Pharmawerte Novartis und
Roche sowie die Aktien des Lebensmittelriesen
Nestle waren dank ihrer defensiven Ausrichtung die
grössten Gewinner unter den Bluechips. Nach wie vor verunsichern
die Unruhen im Erdölexportland Libyen die Marktteilnehmer stark
und sie investieren daher in als sichere Häfen geltenden Werte,
sagte ein Händler.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> schloss praktisch
unverändert mit 6623 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>, in dem die
drei Titel eine geringere Gewichtung haben, gab 0,3 Prozent auf
5922 Zähler nach.
Unter den Bluechips konnten sich sonst lediglich die Aktien
des Ölplattform-Betreibers Transocean und der Credit
Suisse im Plus halten. Auch UBS schlugen sich
mit einem nur leichten Abschlag besser als der Gesamtmarkt. Die
beiden Bankwerte profitierten von guten Abschlüssen europäischer
Konkurrenten, hiess es.
Hingegen lastete die Befürchtung, der Ölpreisanstieg könnte
die Erholung der Weltkonjunktur gefährden, auf den Aktien
zyklischer Firmen. ABB, Adecco,
Holcim und SGS gehörten die zu den Verlierern.
Ebenso rutschten die Luxusgüterwerte Richemont und
Swatch ins Minus. Und im Gegensatz zu Transocean fiel
Raffineriewert Petroplus deutlich.
Die Aktien des Anlagenbauers Sulzer sackten am Tag
vor der Ergebnisveröffentlichung um 4,1 Prozent ab. Anleger
verkauft Sulzer, weil sie befürchteten, der stark im Ölgeschäft
engagierte Konzern könnte am Donnerstag bei der Präsentation des
Jahresberichts einen verhaltenen Geschäftsausblick geben.
Bei den Nebenwerten fielen die Vontobel-Aktien um
5,2 Prozent. Gewinnmitnahmen nach der Bilanzveröffentlichung und
der Ergebnisrückgang im Investmentbanking lastete Händlern
zufolge auf dem Kurs. Dagegen beurteilten die Marktteilnehmer
den Anstiegs der Kundengelder als erfreulich.
Die Aktien der Versicherungen verloren im späten Geschäft
zusehends an Boden. Swiss Re und Zurich
Financial sanken jeweils um 0,9 Prozent. Nach
Berechnungen von JPMorgan könnte das Erdbeben in Neuseeland das
zweitteuerste Erdbeben für die Branche werden. Die US-Bank
schätzt die Kosten Kreisen zufolge auf bis zu zwölf Milliarden
Dollar. Die US-Firma AIR Worldwide, die auf die Schätzung von
Naturkatastrophen-Schäden spezialisiert ist, geht mit 3,5 bis
acht Milliarden Dollar von erheblich weniger Belastung aus. In
der Branche hiess es, für Schadenschätzungen sei es noch zu
früh.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)