Zürich, 16. Aug (Reuters) - Neu angefachte Sorgen vor einer
Abschwächung der Weltwirtschaft haben am Montag die Schweizer
Börse belastet. In Japan wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal
praktisch nicht mehr und in den USA stieg der Industrieindex der
New Yorker Fed im August weniger stark als Ökonomen erwartet
hatten. Das dämpfte den Risikoappetit der Anleger. Die Umsätze
waren allerdings dünn. "Die Leute haben sich zurückgehalten",
sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte eine Stunde vor
Schluss um 0,3 Prozent tiefer bei 6274 Punkten. Der breite
SPI<.SSHI> verlor 0,2 Prozent auf 5544 Zähler.
Die Konjunktursorgen lasteten nach Händlerangaben vor allem
auf den Finanzwerten. Die Titel der Grossbank Credit
Suisse gaben 1,5 Prozent nach, während sich
UBS mit 0,4 Prozent Abschlag besser hielten.
Swiss Life sanken um 3,1 Prozent auf 99,65 Franken.
Abgaben vor dem Halbjahresbericht am Mittwoch und eine
Kurszielsenkung der Deutschen Bank drückten den Kurs unter die
Marke von 100 Franken, was laut Händlern weitere Verkäufe
ausgelöste. Das Niedrigzins-Umfeld trifft den grössten Schweizer
Lebensversicherer besonders hart und Analysten befürchten zum
Teil, dass Sorgen um eine massgebliche Wertberichtigung wieder
zunehmen könnten, falls die deutsche Finanzmakler-Tochter AWD
nicht eine deutlich Verbesserung des Gewinnmomentums zeige.
Leichter zeigten sich die Aktien des Versicherungskonzerns
Zurich und des Rückversicherers Swiss Re .
Die Aktien des Stellenvermittlers Adecco büssten
2,2 Prozent ein, nachdem Michael Page den Quartalsbericht
veröffentlicht hat. Händler monierten enttäuschende Margen bei
dem Adecco-Konkurrenten.
Leichter waren auch die Titel der Uhren- und
Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch,
nachdem sie anfangs noch Rückenwind durch eine Kurszielerhöhung
von Goldman Sachs erhalten hatten.
Trotz Konjunktursorgen schlugen sich die Aktien zyklischer
Firmen zum Teil gut. ABB, Holcim,
Clariant oder Sulzer hielten sich in der
Gewinnzone.
Novartis schwächten sich um 0,9 Prozent ab. Händler
verwiesen auf Spekulationen, dass der Pharmakonzern das Angebot
zur Übernahme der Alcon-Minderheitsanteile erhöhen könnte
und damit die Akquisition des Augenheil-Weltmarktführers noch
teurer würde.
Von den beiden anderen Defensiv-Schwergewichten zogen
Nestle leicht an, während Roche ins Minus
rutschten.
Transocean verloren 3,4 Prozent. Der
Ölbohrplattform-Betreiber kann die angekündigte
Kapitalrückzahlung nicht vornehmen. Das Zuger Handelsregisteramt
trägt diese wegen hängiger Klagen im Zusammenhang mit der Ölpest
im Golf von Mexiko nicht ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)