(Neu. Schlusskurse)
Zürich, 29. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Donnerstag nach einem verhaltenen Verlauf im späteren Geschäft an Schwung gewonnen und auf breiter Front zugelegt. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten stärkten die Zuversicht, dass in den USA eine neuerliche Rezession vermieden werden kann. Zudem beruhigte die Zustimmung des deutschen Bundestags zum Ausbau des Euro-Rettungsschirms EFSF die Euro-Krisenängste. Gefragt waren vor allem die Aktien der von der Schuldenkrise arg gebeutelten Banken und Versicherungen. Gegen Schluss bröckelten die Kurse wieder etwas ab.
Der SMI der 20 Bluechips, der bis auf 5637 Zähler vorgerückt war, schloss 1,03 Prozent fester bei 5609 Zählern. Der breite SPI kletterte um 0,9 Prozent auf 5080 Zähler.
Nach einem achterbahnartigen Verlauf schlossen die Papiere der beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS um rund drei Prozent fester. Damit befanden sich die Geldhäuser im Einklang mit vielen europäischen Mitbewerbern. Der Branchenindex gewann 2,4 Prozent. Der Beschluss des Schweizer Parlaments, die Eigenkapitalvorschriften für CS und UBS wie geplant deutlich zu verschärfen, bremste deren Aktienkursanstieg nicht.
Die Anteile der Versicherungen Baloise , Swiss Life , Swiss Re und Zurich wurden um 2,5 bis rund vier Prozent höher gehandelt.
Gestiegene Konjunkturhoffnungen lösten bei den zuletzt stark verkauften Aktien zyklischer Firmen eine kräftige Erholung aus. ABB , Adecco , Clariant und Holcim gewannen zwischen zwei bis knapp sechs Prozent.
Angesichts des gestiegenen Risikoappetits rückten die Anteilscheine der als defensiv eingestuften Pharmafirmen und Novartis und Roche sowie des Lebensmittelkonzerns Nestle wieder ins zweite Glied zurück. Sie hinkten mit einem Plus von zumeist gut einem Prozent dem Markt etwas hinterher. Leicht schwächer schlossen Actelion .
Wachstumssorgen in China belasteten die Kurse der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch , die mehr als fünf Prozent einbüssten.
Kurszielsenkungen durch die Broker Cheuvreux und Helvea lasteten auf den Aktien von Temenos . Der Kurs des Herstellers von Banken-Software brach um zehn Prozent ein. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)