ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS hat trotz des hohen Verlusts durch den Zockerskandal im Investmentbanking im dritten Quartal einen Milliardengewinn ausgewiesen. Unterm Strich verdiente das Institut 1,02 Milliarden Franken (rund 833 Mio Euro), wie die UBS am Dienstag in Zürich mitteilte. Das ist zwar ein Rückgang um 39 Prozent zum Vorjahreszeitraum, aber deutlich besser als von Analysten erwartet wurde. UBS-Aktien legte bis zum frühen Nachmittag um 2,5 Prozent zu.
Dabei half vor allem der Griff in die Trickkiste der Bilanzierung: Für die Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten schrieb sich die UBS knapp 1,8 Milliarden Franken gut, der Verkauf eigener Anlagen brachte 722 Millionen ein. Zu Monatsbeginn hatte die Bank selbst nur einen 'moderaten' Gewinn fürs dritte Quartal angekündigt. Der UBS gelang es zudem, trotz der Belastungen ihr Kernkapital auf gut 38 Milliarden Franken zu steigern. Die Kernkapitalquote stieg im Vergleich zu Ende Juni um 0,3 Punkte auf 18,4 Prozent.
Im September war bekanntgeworden, dass ein Londoner Händler durch nicht genehmigte Transaktionen der Bank einen Verlust von 1,85 Milliarden Franken eingebrockt hatte. Das führte zu einem Quartalsminus der Sparte von 650 Millionen Franken. Der seit 2009 amtierende Bankchef Oswald Grübel trat in Folge des Spekulationsdesasters zurück. Seitdem steht der für das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika zuständige Sergio Ermotti vorerst an der Konzernspitze. Er versicherte: ' Die Kunden und Aktionäre von UBS können sicher sein, dass unsere Kapital- und Finanzierungsbasis ohne Zweifel solide ist.'
Die UBS machte wie viele US-Banken vom positiven Effekte einer Neubewertung ihrer Schulden Gebrauch. Möglich wird dies ausgerechnet, weil die Banken wegen der schlechteren Lage der Branche für aufgenommenes Geld inzwischen höhere Risikoaufschläge bezahlen muss als noch vor einigen Monaten. Theoretisch könnte die Bank die Schulden günstig aus dem Markt zurückkaufen. Diesen Vorteil der alten Kreditkonditionen gegenüber den neuen verbuchen viele nun als Gewinn. In einem positiven Kapitalumfeld wirkt sich dieser Effekt andersherum aus und wird dann zu einer Belastung.
Als Stütze erwies sich die Vermögensverwaltung. Der Vorsteuergewinn legte um rund ein Drittel auf 888 Millionen Franken zu, allerdings sind darin auch einmalige Veräußerungsgewinne von 433 Millionen Franken enthalten. Mit dem Einwerben von Kundengeldern tat sich die Bank weiter schwer. Insgesamt erhielt sie 3,8 Milliarden Franken. Im zweiten Quartal hatte die Bank bereits einen herben Dämpfer hinnehmen müssen und mit 5,6 Milliarden Franken nur halb so viel eingesammelt wie im ersten Jahresviertel.
Seine Strategie für die UBS will der neue Vorstandschef Ermotti am 17. November vorstellen. Er deutete im Quartalsbericht bereits an, dass er die Bank künftig stärker auf die Vermögensverwaltung konzentrieren wolle. Dem schwankungsanfälligen Investmentbanking drohen dagegen weitere Einschnitte. 'Wir arbeiten daran, die Pläne zur Umsetzung der kundenfokussierten Strategie der Investment Bank zu finalisieren', wurde Ermotti in der Pressemitteilung zitiert.
Einem Bericht des 'Wall Street Journal' aus der vergangenen Woche zufolge will er das Investmentbanking radikal zurechtstutzen. Es solle künftig vor allem als Dienstleister für die Vermögensverwalter diesen. Unter Amtsvorgänger Grübel hatte die Bank bereits ein erstes Sparprogramm aufgelegt, mit dem die Kostenbasis bis ende 2013 um jährlich 2 Milliarden Franken gedrückt werden soll. Rund 3.500 Stellen werden gestrichen. Dafür kalkuliert die Bank zunächst mit Belastungen von 550 Millionen Franken, 387 Millionen verbuchte die UBS im abgelaufenen Quartal./enl/zb/wiz
Dabei half vor allem der Griff in die Trickkiste der Bilanzierung: Für die Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten schrieb sich die UBS knapp 1,8 Milliarden Franken gut, der Verkauf eigener Anlagen brachte 722 Millionen ein. Zu Monatsbeginn hatte die Bank selbst nur einen 'moderaten' Gewinn fürs dritte Quartal angekündigt. Der UBS gelang es zudem, trotz der Belastungen ihr Kernkapital auf gut 38 Milliarden Franken zu steigern. Die Kernkapitalquote stieg im Vergleich zu Ende Juni um 0,3 Punkte auf 18,4 Prozent.
Im September war bekanntgeworden, dass ein Londoner Händler durch nicht genehmigte Transaktionen der Bank einen Verlust von 1,85 Milliarden Franken eingebrockt hatte. Das führte zu einem Quartalsminus der Sparte von 650 Millionen Franken. Der seit 2009 amtierende Bankchef Oswald Grübel trat in Folge des Spekulationsdesasters zurück. Seitdem steht der für das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika zuständige Sergio Ermotti vorerst an der Konzernspitze. Er versicherte: ' Die Kunden und Aktionäre von UBS können sicher sein, dass unsere Kapital- und Finanzierungsbasis ohne Zweifel solide ist.'
Die UBS machte wie viele US-Banken vom positiven Effekte einer Neubewertung ihrer Schulden Gebrauch. Möglich wird dies ausgerechnet, weil die Banken wegen der schlechteren Lage der Branche für aufgenommenes Geld inzwischen höhere Risikoaufschläge bezahlen muss als noch vor einigen Monaten. Theoretisch könnte die Bank die Schulden günstig aus dem Markt zurückkaufen. Diesen Vorteil der alten Kreditkonditionen gegenüber den neuen verbuchen viele nun als Gewinn. In einem positiven Kapitalumfeld wirkt sich dieser Effekt andersherum aus und wird dann zu einer Belastung.
Als Stütze erwies sich die Vermögensverwaltung. Der Vorsteuergewinn legte um rund ein Drittel auf 888 Millionen Franken zu, allerdings sind darin auch einmalige Veräußerungsgewinne von 433 Millionen Franken enthalten. Mit dem Einwerben von Kundengeldern tat sich die Bank weiter schwer. Insgesamt erhielt sie 3,8 Milliarden Franken. Im zweiten Quartal hatte die Bank bereits einen herben Dämpfer hinnehmen müssen und mit 5,6 Milliarden Franken nur halb so viel eingesammelt wie im ersten Jahresviertel.
Seine Strategie für die UBS will der neue Vorstandschef Ermotti am 17. November vorstellen. Er deutete im Quartalsbericht bereits an, dass er die Bank künftig stärker auf die Vermögensverwaltung konzentrieren wolle. Dem schwankungsanfälligen Investmentbanking drohen dagegen weitere Einschnitte. 'Wir arbeiten daran, die Pläne zur Umsetzung der kundenfokussierten Strategie der Investment Bank zu finalisieren', wurde Ermotti in der Pressemitteilung zitiert.
Einem Bericht des 'Wall Street Journal' aus der vergangenen Woche zufolge will er das Investmentbanking radikal zurechtstutzen. Es solle künftig vor allem als Dienstleister für die Vermögensverwalter diesen. Unter Amtsvorgänger Grübel hatte die Bank bereits ein erstes Sparprogramm aufgelegt, mit dem die Kostenbasis bis ende 2013 um jährlich 2 Milliarden Franken gedrückt werden soll. Rund 3.500 Stellen werden gestrichen. Dafür kalkuliert die Bank zunächst mit Belastungen von 550 Millionen Franken, 387 Millionen verbuchte die UBS im abgelaufenen Quartal./enl/zb/wiz