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FOKUS 1-Schnäppchenjäger greifen an der Schweizer Börse zu

Veröffentlicht am 29.08.2011, 17:17
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Zürich, 29. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Montag an den Aufwärtstrend der vorangegangenen Tage angeschlossen. Die Hoffnung auf ein weiteres massives Stützungsprogramm für die US-Wirtschaft und die Korrektur des überteuerten Franken lockten Schnäppchenjäger in den Markt. "Die Leute haben gesehen, dass die Erholung anhält und suchen vor allem die Werte, die am zuletzt stark gefallen sind", sagte ein Händler. Zudem stellten die auf Baisse ausgerichteten Marktteilnehmer ihre offenen Positionen glatt, hiess es. In dem dünnen Markt kam es dabei zu starken Kursanstiegen. Wegen des Bankfeiertags waren die Märkte in London geschlossen und es fehlten wichtige Marktteilnehmer.

Der Leitindex notierte kurz vor Schluss um 2,7 Prozent höher bei 5469 Punkten. Der breite SPI kletterte um 2,8 Prozent auf 4981 Zähler.

Manche Händler sprachen indes von einer rein technischen Bewegung. "Die Erholung scheint mir auf Sand gebaut", sagte ein Händler. Noch sei das Vertrauen nicht zurückgekehrt. Dazu müsste sich die Schuldenkrise entspannen und die Lage der US-Wirtschaft deutlich verbessern. Neues zur Verfassung der weltgrössten Volkswirtschaft wird von zahlreichen Konjunkturdaten im Laufe der Woche erwartet. Der Höhepunkt ist dabei der monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag. Am Dienstag werden zudem die Protokolle der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed veröffentlicht.

Gesucht waren vor allem Aktien, die in den vergangenen Wochen stark unter Druck standen. Dazu zählten Finanzwerte wie Credit Suisse und UBS , die mehr als vier Prozent in die Höhe schossen.

Die Titel der dividendenstarken Versicherung Zurich gewannen knapp vier Prozent und Swiss Re stiegen um 4,3 Prozent. Bei Zurich und Swiss Re erwähnten Händler auch, dass der Hurrikan "Irene" an der US-Ostküste weniger Schaden als befürchtet angerichtet habe.

Positiv werteten die Händler auch den Schwächeanfall des Frankens: Das bringt Entlastung für die exportabhängigen Unternehmen. "Die Analysten werden ihre nach unten revidierten Schätzungen bald wieder nach oben korrigieren müssen", sagte ein Händler. Vor allem kleinere Unternehmen profitieren davon. Bluechip-Konzerne führen ihre Bücher öfters in Dollar oder Euro. Holcim , Fischer , Swatch , Bucher, Rieter , Geberit und Oerlikon legten kräftig zu. Aber auch Adecco , ABB und Givaudan zogen deutlich an.

Weniger stark stiegen die Anteile der wenig konjunktursensitiven Pharmafirmen. Novartis rückten zwei Prozent vor. Die Genussscheine von Roche gewannen 1,8 Prozent. Das Cholesterol-Medikament Dalcetrapib von Roche erwies sich in einer Phase II-Studie als sicher. Die Aktien des Lebensmittelriesen Nestle gewann 1,4 Prozent.

Actelion legte vier Prozent zu. Das Medikament Macitentan erreicht in einer Phase II-Studie zu Lungenfibrose (IPF) das Hauptziel zwar nicht und die Biotechfirma entwickelt es für diese Indikation nicht weiter. Aber das Mittel erwies sich als sicher - das ist wichtig für die angepeilte Behandlung von Bluthochdruck im Lungenkreislauf (PAH). Bei PAH soll Macitentan einst Actelions Umsatzrenner Tracleer ablösen. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von)

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