Zürich, 16. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat
Donnerstag im späten Handel leicht schwächer tendiert. Bremsend
wirkte vor allem die Schwäche der Bankaktien angesichts der
Sorgen über die Verschuldung einiger Euro-Länder. Im Vorfeld des
Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs, die in Brüssel über
einen Ausweg aus der Krise bearten wollen, hielten sich die
meisten Anleger allerdings zurück. Kursgewinne der defensiven
Marktschwergewichte Novartis und Nestle
verhinderten ein stärkeres Abrutschen des Leitindex SMI<.SSMI>.
Der SMI notierte eine Stunde vor Handelsende um 0,1 Prozent
leichter bei 6550 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> büsste
ebenfalls 0,1 Prozent auf 5868 Zähler ein. Die Entscheidung der
Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Zinsen unverändert zu
lassen und ihre expansive Geldpolitik fortzuführen, entsprach
den Erwartungen und hatte kaum Einfluss auf das Börsengeschehen.
Auch die am Nachmittag veröffentlichten Zahlen zu den
Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und zu den Wohnbaubeginnen in
den USA lagen mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen.
Der grösste Verlierer unter den Standardwerten war
Transocean. Die Titel des Ölplattform-Betreibers fielen
um 2,6 Prozent, belastend von der Klage der US-Regierung gegen
die in die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko involvierten
Unternehmen. Der Untergang der von BP gepachteten
Transocean-Bohrinsel "Deepwater Horizon" hatte die grösste
Umweltkatastrophe in der US-Geschichte ausgelöst. Auch die Titel
des Raffinerie-Betreibers Petroplus gaben 1,1 Prozent
nach.
Die Banktitel litten weiterhin unter der Euro-Schuldenkrise:
UBS und Credit Suisse verzeichneten Abschlägen
von 1,6 beziehungsweise 1,4 Prozent. Die CS wurde zudem von
Nachrichten belastet, dass vier ihrer Mitarbeiter wegen des
Verdachts der Beihilfe auf Steuerhinterziehung ins Visier der
deutschen Behörden geraten seien. Im Zuge der Ermittlungen sei
es in dieser Woche auch zu Razzien im Bodensee-Raum gekommen.
Uneinheitlich tendierten die Versicherungstitel. Während
Zurich Financial ein halbes Prozent einbüssten, stiegen
Swiss Life um 1,8 Prozent. Die Rating-Agentur Fitch hat
den Rating-Ausblick für Swiss Life auf "stabil" von "negativ"
erhöht. Ausserdem bezeichnete Nomura den Lebensversicherer in
einer Sektor-Analyse neben Swiss Re als ihren "Top
Pick". Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re gaben leicht
nach.
Erneut schwächer tendierten Swisscom sowie
Syngenta.
Die Aktien des Stromkonzerns EGL rückten aufgrund des
weniger schlecht als erwartet ausgefallenen Geschäftsjahres
2009/10 leicht vor. Nach einem guten Schlussquartal gelang es
dem Stromkonzern entgegen den Erwartungen doch noch, einen
leichten Gewinn zu erzielen.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)