Tokio, 10. Feb (Reuters) - Die Aktienbörsen in Asien haben am Dienstag wenig verändert tendiert. In Tokio schloss der Nikkei-Index etwas schwächer. Händler begründeten dies mit wachsenden Zweifeln darüber, dass der für Dienstag angekündigte Rettungsplan des neuen US-Finanzministers Timothy Geithner eine effektive "Bad Bank" zur Ausgliederung von Risiko-Papieren beinhalten wird.
Zudem belastete ein Anstieg des Yen zum Euro Aktien exportorientierter Firmen. Die Verluste des Euro - zum Yen und zum Dollar - wurden auf einen Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" zurückgeführt, wonach Russland mit europäischen und anderen ausländischen Banken über einen Aufschub für die Rückzahlung von Schulden seines Privatsektors verhandeln wolle. Dabei gehe es um eine Summe von bis zu 400 Milliarden Dollar, berichtete "Nikkei". Ein russischer Regierungsvertreter erklärte später zu dem Bericht, er sei "in Teilen nicht korrekt".
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> schloss 0,3 Prozent schwächer mit 7945 Punkten. Der breiter gefasste Topix <.TOPX>gab 0,1 Prozent auf 778 Zähler nach. Auch Südkorea <.KS11> und Hongkong<.HSI> tendierten etwas schwächer, während es in Singapur<.FTSTI> und Taiwan<.TWII> sowie beim chinesischen Leitindex Shanghai Composite<.SSEC> etwas nach oben ging.
Das US-Finanzministerium hat einem Bericht des Senders CNBC zufolge die Schaffung einer "Bad Bank" aus seinen Plänen zur Rettung der Finanzbranche gestrichen. Das Paket werde aber andere Maßnahmen enthalten, um den Banken Problem-Wertpapiere abzukaufen. Später hieß es dazu bei CNBC allerdings nur noch, die Idee, privates Kapital am Aufkauf dieser Papiere zu beteiligen, gewinne an Zustimmung. Kreisen zufolge will die Regierung Anreize dafür schaffen, dass Privatinvestoren den Banken die Problem-Wertpapiere in Milliardenhöhe abnehmen. Privatinvestoren könnten bis zu 500 Milliarden Dollar an faulen Wertpapieren aufkaufen.
Aktien von Nissan<7201.T> legten in Tokio 7,2 Prozent zu. Der Autobauer hatte am Montag drastische Maßnahmen bekanntgegeben, um in der aktuellen Weltwirtschaftskrise Kosten zu sparen. Unter anderem soll die Zahl der Mitarbeiter um 20.000 sinken.
(Büro Tokio, bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von Kerstin Dörr)