Zürich, 12. Mai (Reuters) - Kursgewinne für die defensiven
Schwergewichte aus dem Pharma- und Lebensmittelsektor haben am
Donnerstag die Schweizer Börse vor einem stärkeren Rückgang
bewahrt. Während der stärker zyklische Dax<.GDAX> 1,4 Prozent
nachgab, lag der Schweizer Leitindex SMI<.SSMI> kurz vor Schluss
um 0,2 Prozent im Minus bei 6551 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
ermässigte sich ebenfalls um 0,2 Prozent auf 6035 Zähler.
Händler sagten, angesichts der kräftigen Kursverluste bei
den Rohstoffen hätten die Anleger risikoreichere Positionen
abgebaut und in defensivere Werte wie Nestle,
Novartis und Roche umgeschichtet die allesamt
ein halbes Prozent zulegen konnten. Die drei Aktien machen gut
die Hälfte der Gewichtung des SMI aus.
Die Aktien von Julius Bär büssten dagegen 2,6
Prozent ein und lagen an der Spitze des Verlierer-Tableuas. Die
Privatbank erfüllte laut Händlern mit ihrem Zwischenbericht die
Erwartungen nur knapp. Bär verwaltete Ende April 173 Milliarden
Franken an Kundenvermögen, rund zwei Prozent mehr als Ende 2010,
enttäuschte aber auf der Kostenseite.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit
Suisse verloren 0,5 respektive 0,9 Prozent und damit im
Rahmen des europäischen Sektors<.SX7P>. Händler führten als
Gründe die Euro-Schuldenkrise und den starken Franken an.
Aber auch die Versicherer neigten mehrheitlich zur Schwäche.
Der Sektor leidet derzeit unter den Folgekosten einer Reihe von
Naturkatastrophen. Bisher hätten diese auch noch nicht den
erwarteten positiven Effekt auf die Gestaltung der
Versicherungsprämien gehabt. Zurich sackten um 1,7,
Swiss Re um zwei Prozent ab.
Der starke Preisrückgang bei den Rohstoffen und beim Öl
schürte Sorgen um die Konjunktur und drückte zyklische Werte wie
ABB und Holcim. Die beiden Luxusgütertitel
Swatch und Richemont gaben andererseits einen
Teil der Vortagesgewinne wieder preis.
Bei den Nebenwerten sackte Medizintechnikwert
Lifewatch nach einem enttäuschenden Quartalsbericht 12,4
Prozent ab. Den Bucher-Aktien half ein überraschend
angekündigtes Aktienrückkauf-Programm nicht; sie gaben zwei
Prozent nach. Die Aktien von Rieter legten 0,5 Prozent
auf 398,25 Franken zu. Am Freitag wird der Konzern zweigeteilt.
Danach halten die Aktionäre eine Aktie des
Textilmaschinenhersteller Rieter und eine des
abgespalteten Autozulieferer Autoneum . Beide Aktien
werden an der Schweizer Börse gehandelt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)