Frankfurt, 17. Sep (Reuters) - Erneute Spekulationen um die
Finanzkraft der irischen Banken haben Börsianern zufolge am
Freitag den Euro belastet. Er gab seine Anfangsgewinne
weitgehend ab und kostete nur noch 1,3067 Dollar, nachdem er
zuvor zeitweise auf ein Fünf-Wochen-Hoch von 1,3159 Dollar
gestiegen war. "Anleger sind sich immer noch unsicher, wie viel
die Rekapitalisierung des irischen Bankensektors kosten wird",
sagte Nick Stamenkovic vom Brokerhaus Ria. An der Dubliner Börse
fielen Allied Irish Banks um bis zu zehn Prozent auf ein
18-Monats-Tief von 0,63 Euro. Bank of Ireland rutschten
um fünf Prozent ab. Im Sog des fallenden Euro drehten
Dax<.GDAXI> und EuroStoxx50<.STOXX50E> leicht ins Minus.
Gleichzeitig stiegen die Kosten für die Versicherung
irischer Schulden gegen Zahlungsausfall kräftig. Für einen zehn
Millionen Euro schweren Kredit mussten Gläubiger nach Angaben
des Datenanbieters Markit eine Prämie von 425.000 Euro zahlen,
38.000 Euro mehr als am Vortag. Gleichzeitig forderten
Investoren immer höhere Risikoaufschläge für irische
Staatspapiere. Der Spread für zehnjährige Titel stieg
im Vergleich zur entsprechenden Bundesanleihe auf 400
Basispunkte. Dies ist der höchste Wert seit Einführung des Euro.
Die Risikoaufschläge für Papiere des ebenfalls hoch
verschuldeten Portugal stiegen unterdessen auf 368
Basispunkte. Die Credit Default Swaps (CDS) auf
Verbindlichkeiten des südeuropäischen Staates zogen um 20 auf
375 Basispunkte an.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kirsti Knolle)