Zürich, 18. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag im frühen Geschäft fester tendiert. Vor allem die
Aktien der Grossbanken legten kräftig zu. Die Erholung, die am
Montag im späten Handel an der Wall Street eingesetzt habe,
setze sich fort. "Wir korrigieren die Übertreibungen der
Vorwoche nach unten", sagte ein Händler. Allerdings könnten die
Anschlusskäufe im Verlauf versiegen, da Schuldenkrise und
schwacher Euro weiterhin das marktbeherrschende Thema seien.
Zudem werden heute mit dem deutschen ZEW Index und den
US-Konsumentenpreisen noch wichtige Konjunkturdaten erwartet.
Der SMI<.SSMI> der Bluechips notierte um 09.45 Uhr um ein
Prozent höher auf 6490 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um
0,9 Prozent auf 5731 Zähler.
Die Aktien der Credit Suisse und der UBS,
die am Vortag ihre Gewinne zum Schluss wieder hergeben mussten,
legten 2,3 Prozent zu. Auch Julius Bär und die
Versicherungen Zurich, Swiss Re und Swiss
Life zogen um mehr als ein Prozent an.
Die Aktien des Assetmanagers GAM Holding stiegen
weitere zwei Prozent. Am Vortag hatte die Übernahme der Asset
Management Firma GLG Partners für 1,6 Milliarden Dollar durch
die britisch-schweizerische Man Group den GAM Titeln bereits
Auftrieb gegeben. "MAN bezahlt für GLG eine satte Prämie", sagte
ein Händler. Da sei die Rechnung rasch gemacht. GAM gelte seit
der Abspaltung von Julius Bär als Übernahmekandidat und könnte
daher auch eine höhere Bewertung erfahren, hiess es weiter.
Mit positiven Zahlen wartete der Hörgerätespezialist
Sonova auf. "Alle Zahlen über den Markterwartungen",
sagte ein Händler. Sonova steigerte den Gewinn 2009/2010 um 25
Prozent auf 355 Millionen sfr. die Aktie legte ein Prozent zu.
Auch die Titel des Technologiekonzerns Oerlikon
gewannen ein Prozent. Händler beurteilten den über den
Erwartungen ausgefallenen Auftragseingang positiv. Dagegen
fielen Quartals-Umsatz und Ertrag schlechter als erwartet aus.
Der Verlust sank auf 104 von 167 Millionen sfr.
Mehrheitlich höhere Kurse verbuchten konjunktursensitive
Werte wie ABB, Holcim oder Fischer.
Rieter profitierten vom starken Auftragseingang bei
Oerlikon im Textilbereich und gewannen 2,2 Prozent.
Angesichts steigender Börsenkurse rückten die defensiven
Pharmawerte Roche und Novartis etwas in den
Hintergrund. Ihre Kurse waren nahezu unverändert. Novartis ist
von einem Gericht in New York wegen Diskriminierung weiblicher
Beschäftigter schuldig gesprochen worden. Den zwölf Frauen
wurden insgesamt 3,3 Millionen Dollar zugesprochen. "Das ist für
Novartis zwar nicht viel, könnte aber die Türen für weitere
Forderungen öffnen", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)