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US-Wettbewerbsbehüter geben ABB grünes Licht für Übernahme von Thomas & Betts

Veröffentlicht am 30.04.2012, 20:54
ZÜRICH/MEMPHIS (dpa-AFX) - Die US-Wettbewerbshüter haben den milliardenschweren Kauf von Thomas & Betts durch ABB genehmigt. Die Aktionäre des US-Spezialisten für Niederspannungsprodukte würden am 2. Mai über den Erwerb durch den schweizerischen Energie- und Automationstechnikkonzern abstimmen, teilten beide Unternehmen am Montag mit. Ende Januar hatte ABB sein Gebot von 72 US-Dollar je Anteilschein veröffentlicht. Insgesamt hat die Übernahme ein Volumen von 3,9 Milliarden Dollar. Die kanadischen Wettbewerbshüter und die EU-Kommission müssen dem Kauf noch zustimmen. Die beiden Unternehmen rechnen weiter mit einem Abschluss des Geschäfts zur Jahresmitte.

Früheren Angaben zufolge sollen bis 2015 insgesamt 9 bis 18 Milliarden Dollar in Zukäufe investiert werden. Durch die Thomas & Betts-Übernahme wachse der potenzielle Markt für ABB im Bereich der Niederspannung auf einen Schlag von bisher 13 Milliarden Dollar auf 24 Milliarden, hatte es bei dem in einigen Sparten mit Siemens konkurrierendem Unternehmen geheißen. Weltweit wird dieser Markt auf 85 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Schweizer bauen ihre Präsenz in den Vereinigten Staaten auch aus, um dort künftig über ein eigenes Vertriebssystem verfügen zu können. 'Wir haben großartige Produkte, aber keine Vertriebswege', hatte Tarak Mehta, Leiter des Bereichs Niederspannung, gesagt.

Demgegenüber wurden die Vertriebskanäle von Thomas & Betts als 'hervorragend' gelobt. Die Marken und Produktnamen von Thomas & Betts sollen auch deshalb beibehalten werden. Zudem versprach sich ABB durch den Zukauf Einspareffekte von rund 200 Millionen Dollar jährlich.

Übernahmen sollen bei ABB in den nächsten fünf Jahren rund 3 bis 4 Prozent zum Wachstum des Konzerns beitragen. Anfang 2011 hatte ABB für 4,2 Milliarden Dollar das US-Unternehmen Baldor Electric übernommen sowie zahlreiche kleinere Transaktionen getätigt.

Der Konzern war 1988 aus der Fusion des schwedischen Unternehmens ASEA und des Schweizer Konkurrenten BBC entstanden und hatte Anfang der 90er Jahre zahlreiche Unternehmen zugekauft. Dabei war dem Unternehmen der Kauf des US-Konzerns Combustion Engineering (C-E) fast zum Verhängnis geworden: Die Schweizer hatten wegen Asbestklagen gegen das US-Unternehmen rund zwei Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen müssen. In der Folge hatte sich ABB wieder von C-E sowie von zahlreichen anderen Sparten getrennt./he/ag

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