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FOKUS 3-Dax schließt im Plus - "Bäumchen wechsle dich"

Veröffentlicht am 02.12.2008, 18:08
Aktualisiert 02.12.2008, 18:12
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(neu: Schlusskurse, General Electric, Siemens, US-Kurse)

Frankfurt, 02. Dez (Reuters) - Nach heftigen Kursverlusten am Vortag sind die Investoren am Dienstag wieder auf Einkaufstour am deutschen Aktienmarkt gegangen. Der Dax<.GDAXI> machte nach einem schwachen Start bis zum Abend 3,1 Prozent auf 4532 Punkte gut. Am Montag war er noch um fast sechs Prozent abgestürzt. "Da decken sich wohl einige Anleger wieder ein, die am Montag in den Kursrutsch hinein verkauft hatten", sagte ein Händler. Der Stoxx50<.STOXX50> ging 1,8 Prozent höher aus dem Handel bei 2065 Zählern.

Rückenwind kam vor allem von der Wall Street, wo die Kurse deutlich anzogen. Zu Handelsschluss in Europa notierte der Dow-Jones-Index<.DJI> 2,4 Prozent höher. Besonders die Autowerte waren in den USA gefragt: So schoss die Aktie von Ford 11,4 Prozent in die Höhe, nachdem der Automobilkonzern dem US-Kongress einen Restrukturierungsplan vorgelegt hat. Dem zufolge will der Autokonzern 2011 wieder profitabel sein. "Das macht Hoffnung und davon lebt die Börse - egal, ob sie begründet ist oder nicht, sagte ein Markteilnehmer in Frankfurt. GM-Aktien stiegen um 6,3 Prozent.

FINANZWERTE WIEDER GEFRAGT

Doch auch die Finanzwerte erholten sich von den heftigen Kursverlusten - sowohl an der Wall Street als auch in Europa. Titel der Commerzbank stiegen um 7,9 Prozent auf 6,99 Euro, die der Deutschen Bank um 4,9 Prozent auf 26,10 Euro. Im Stoxx50 stand, zusätzlich von einer Kaufempfehlung der Merrill-Lynch-Analysten beflügelt, die Aktie der Royal Bank of Scotland mit einem Plus von 16,8 Prozent an der Spitze. In den USA notierten Citigroup-Papiere im Handelsverlauf 9,6 Prozent höher, die Aktien der Bank of America stiegen um 7,6 Prozent. "Wir spielen Bäumchen wechsle dich", sagte ein Händler. "Gestern konnten die Investoren ihre Finanztitel gar nicht schnell genug loswerden, und jetzt werden sie wieder gekauft". Fundamental begründet sei das nicht.

Auch die Aktien der europäischen Einzelhändler schlossen im Plus, nachdem Großbritanniens größter Einzelhandelskonzern Tesco seine Gewinnprognosen bekräftigt hatte. Die in London notierten Tesco-Aktien stiegen um 13 Prozent an, Metro legten um 3,4 Prozent zu auf 23,97 Euro. Ein Plus von 12,5 Prozent verbuchten in London auch die Titel von British Airways. Die Fluggesellschaft hatte bestätigt, mit Qantas über eine Fusion zu sprechen. Der Aktienkurs der Lufthansa stieg um fünf Prozent auf 10,325 Euro.

FINANZCHEF VERLÄSST DEUTSCHE TELEKOM

Deutsche Telekom schlossen 6,3 Prozent höher bei 11 Euro. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick den Konzern Ende Februar verlassen. Wohin er geht und wer sein Nachfolger wird, wurde zunächst nicht bekannt. Allerdings sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen zu Reuters, Eick werde Chef des angeschlagenen Touristik- und Handelskonzerns Arcandor. Die im MDax<.MDAXI> notierte Arcandor-Aktie ging 13,9 Prozent höher aus dem Handel.

Dax-Schwergewicht Siemens verbuchte ein Plus von 3,9 Prozent auf 46,48 Euro. US-Konkurrent General Electric hatte Sparmaßnahmen angekündigt und die Ergebnisziele für das vierte Quartal am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne konkretisiert. An der Dividende soll aber nicht gerüttelt werden, hieß es. Die Investoren nahmen das erleichtert zur Kenntnis und verhalfen GE zu einem Kursplus von 9,6 Prozent.

Schwächster Dax-Wert war die Deutsche Börse, deren Aktien sich um 5,3 Prozent auf 50,20 Euro verbilligten. Die Titel des Börsenbetreibers wurden Händlern zufolge von "katastrophalen" Handelszahlen belastet.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Kathrin Schich)

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