DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Versorger Eon hat nach Informationen aus Konzernkreisen ein Angebot für eine Beteiligung am Energiekonzern Energias de Portugal (EDP) abgegeben. Während das Unternehmen intern einen Umbau mit umfangreichem Jobabbau ausarbeitet, will Eon gleichzeitig expandieren und nimmt mit dem Schritt nach Portugal auch das außereuropäische Ausland ins Visier: EDP hat auch auf dem brasilianischen Energiemarkt einen Fuß in der Tür - diesen hatte Eon zuletzt als einen seiner bevorzugten neuen Auslandsmärkte fokussiert.
Wie auch das 'Handelsblatt' am Mittwoch aus Kreisen berichtete, hat Eon fristgerecht eine erste Offerte für die 21,5 Prozent abgegeben, die der portugiesische Staat verkaufen will. EDP wird an der Börse mit 8,5 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot dürfte also inklusive eines strategischen Aufschlags bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen. Eon wollte die Informationen am Mittwoch nicht kommentieren. Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho hatte aber bereits Anfang September gesagt, dass der Eon-Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen ihm persönlich sein Interesse an einem Einstieg bei EDP bekundet hatte. Der Zeitung zufolge soll Teyssen auch bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, einem Portugiesen, vorgefühlt haben.
Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sehen die Düsseldorfer vor allem drei Vorteile in einem Einstieg bei den Portugiesen: Zuerst einmal könnten die beiden Unternehmen bei den erneuerbaren Energien kooperieren und hier zu einem weltweit großen Spieler aufsteigen. Des weiteren ist EDP stark im spanischen Geschäft vertreten. Als dritten Punkt reize Eon an den Portugiesen deren Präsenz in Brasilien. Eon hatte das Land neben Indien und der Türkei als einen seiner möglichen Zukunftsmärkte ausgemacht. 'EDP ist dort aktiv und vernetzt. Das könnte Eon den Einstieg leichter machen', hieß es aus den Kreisen.
Der Staat hält in Portugal noch gut ein Fünftel am Kapital von EDP. Lissabon muss sich aber im Rahmen seines von der Europäischen Union verordneten Sparprogramms von der Beteiligung trennen. Zunächst müssen die Interessenten dem Bericht zufolge unverbindliche Offerten abgeben, die Regierung wird dann eine Vorauswahl treffen und verbindliche Angebote einfordern. Bis Ende des Jahres könnte demnach eine Entscheidung fallen. Electricite de France (EdF)) und GDF Suez , denen bisher auch Interesse an der Beteiligung nachgesagt wurde, haben in den vergangenen Tagen abgewinkt.
Eon hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, mittelfristig ein Viertel des Unternehmensgewinns im außereuropäischen Ausland erzielen zu wollen und sich damit von den härter werdenden Marktbedingungen in Europa abzukoppeln. Außerdem reagiert der Konzern mit einem drastischen Stellenabbau auf den Atomausstieg in Deutschland sowie auf sinkende Renditen im operativen Geschäft. Bis zu 11.000 der weltweit knapp 80.000 Stellen sollen gestrichen werden. In der Konzernzentrale bleiben nur noch 400 der 850 Stellen erhalten. In München und Hannover bangen die Mitarbeiter ebenfalls um ihre Jobs. Die Gewerkschaft Verdi hat für die kommenden Tage zu Aktionen aufgerufen, an diesem Donnerstag soll es eine Kundgebung in München geben./nmu/jha/tw
Wie auch das 'Handelsblatt' am Mittwoch aus Kreisen berichtete, hat Eon fristgerecht eine erste Offerte für die 21,5 Prozent abgegeben, die der portugiesische Staat verkaufen will. EDP wird an der Börse mit 8,5 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot dürfte also inklusive eines strategischen Aufschlags bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen. Eon wollte die Informationen am Mittwoch nicht kommentieren. Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho hatte aber bereits Anfang September gesagt, dass der Eon-Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen ihm persönlich sein Interesse an einem Einstieg bei EDP bekundet hatte. Der Zeitung zufolge soll Teyssen auch bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, einem Portugiesen, vorgefühlt haben.
Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sehen die Düsseldorfer vor allem drei Vorteile in einem Einstieg bei den Portugiesen: Zuerst einmal könnten die beiden Unternehmen bei den erneuerbaren Energien kooperieren und hier zu einem weltweit großen Spieler aufsteigen. Des weiteren ist EDP stark im spanischen Geschäft vertreten. Als dritten Punkt reize Eon an den Portugiesen deren Präsenz in Brasilien. Eon hatte das Land neben Indien und der Türkei als einen seiner möglichen Zukunftsmärkte ausgemacht. 'EDP ist dort aktiv und vernetzt. Das könnte Eon den Einstieg leichter machen', hieß es aus den Kreisen.
Der Staat hält in Portugal noch gut ein Fünftel am Kapital von EDP. Lissabon muss sich aber im Rahmen seines von der Europäischen Union verordneten Sparprogramms von der Beteiligung trennen. Zunächst müssen die Interessenten dem Bericht zufolge unverbindliche Offerten abgeben, die Regierung wird dann eine Vorauswahl treffen und verbindliche Angebote einfordern. Bis Ende des Jahres könnte demnach eine Entscheidung fallen. Electricite de France (EdF)
Eon hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, mittelfristig ein Viertel des Unternehmensgewinns im außereuropäischen Ausland erzielen zu wollen und sich damit von den härter werdenden Marktbedingungen in Europa abzukoppeln. Außerdem reagiert der Konzern mit einem drastischen Stellenabbau auf den Atomausstieg in Deutschland sowie auf sinkende Renditen im operativen Geschäft. Bis zu 11.000 der weltweit knapp 80.000 Stellen sollen gestrichen werden. In der Konzernzentrale bleiben nur noch 400 der 850 Stellen erhalten. In München und Hannover bangen die Mitarbeiter ebenfalls um ihre Jobs. Die Gewerkschaft Verdi hat für die kommenden Tage zu Aktionen aufgerufen, an diesem Donnerstag soll es eine Kundgebung in München geben./nmu/jha/tw