Frankfurt, 30. Okt (Reuters) - Die Quartalsbilanzen großer
Konzerne haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag
Rückenwind verschafft und die Kapriolen der VW
Durch die Finanzkrise hätten Investoren ihre Gewinnerwartungen inzwischen so zurückgeschraubt, dass sie grundsätzlich mit dem Schlimmsten rechneten, sagte Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba. Sollten die Bilanzen in den kommenden Tagen weiter eher positiv überraschen, "reicht das zwar nicht für eine generelle Trendwende, aber vielleicht für eine gewisse Stabilisierung."
Rückenwind erhielt die Börse auch durch die Zinssenkung der US-Notenbank. "Aber man muss auch beachten, dass das Pulver fast aufgebraucht ist", konstatierte ein Börsianer. "Allmählich muss sich ein Boden bilden, sondern landen wir in einer großen Depression."
HOFFNUNGSTRÄGER DEUTSCHE BANK
Obwohl das größte deutsche Kreditinstitut nur dank
gelockerter Bilanzierungsregeln einen Quartalsverlust umschifft
hat, trieb eine rege Nachfrage die Aktie der Deutschen Bank um
mehr als 15 Prozent ins Plus bis auf 29,70 Euro. Damit war die
Deutsche Bank auch größter Gewinner im europäischen Index
Stoxx50<.STOXX50>. Neben der Bilanz komme gut an, dass
offensichtlich auch die Deutsche Bank die Risikoabsicherung des
staatlichen Rettungspakets in Anspruch nehmen wolle, sagten
Börsianer. "Das macht den anderen Banken Mut." Die "Süddeutsche
Zeitung" hatte berichtet, mehrere Privatbanken wollten in den
nächsten Tagen gemeinsam bei der Regierung vorstellig werden und
Anträge auf Kreditbürgschaften stellen. Commerzbank
WENIGER WIRBEL UM VW
Europas größter Autohersteller Volkswagen hat im
abgelaufenen Quartal die Erwartungen von Analysten verfehlt.
Allerdings hielt der kurz vor der Übernahme durch
Porsche
Mit Erleichterung reagierten Anleger auf Quartalszahlen und
Ausblick des MAN
Auch die Bilanz des Einzelhandelskonzerns Metro
Zu den wenigen Verlierern im Leitindex zählten die Aktien
der Deutschen Telekom
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)