(mit Schlusskursen)
Zürich, 18. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Donnerstag nach einer über weiten Strecken festeren Tendenz im
späten Geschäft ins Minus gerutscht und hat schwächer
geschlossen. Das Geschäft verlief laut Händlern in ruhigen
Bahnen. Einen Grossteil der Bewegungen führten Börsianer auf den
dreifachen Eurex-Verfall am Freitag zurück.
Der SMI <.SSMI> stieg bis auf 5628 Punkte und schloss dann
0,6 Prozent tiefer mit 5515 Zählern. Der breite SPI <.SSHI>
verlor 0,5 Prozent auf 4547 Punkte.
Kaum Einfluss hatten die Konjunkturdaten, die zwar meist
schwach ausfielen, aber eben nicht ganz schlecht wie von
Analysten erwartet.
Allerdings brachten die Schweizer Uhrenexportdaten die
Uhren- und Luxusgütertitel Swatch und Richemont
unter Druck. Im November brachen die Exporte im
Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent ein. Damit endet eine
jahrelange Boomphase. Letztmals waren die Ausfuhren der
Zeitmesser im März 2005 rückläufig gewesen. Richemont verlor
sechs 5,5 Prozent an Wert und Swatch büsste 3,6 Prozent ein. UBS
hat für beide Titel das Rating "Buy" bestätigt, für Swatch
allerdings das Kursziel gesenkt.
Dagegen schossen die Aktien des Warenprüf- und
Inspektionskonzerns SGS zeitweise um über zehn Prozent
hoch. Sie schlossen dann noch 6,2 Prozent höher. Händler
verwiesen auf die positiven Äusserungen von CEO Chris Kirk in
einem Interview der "Handelszeitung" (Mittwochausgabe).
Dagegen rutschten die Finanzwerte mehrheitlich in die
Verlustzone. Credit Suisse gewann 3,9 Prozent. CS
schliesst drei US-Geldmarktfonds mit einem Gesamtvolumen von
rund acht Milliarden Dollar. Ausserdem zahlt die Grossbank ihren
Top-Managern in der Investmentbank einen Teil des Bonus in Form
sogenannter illiquider Assets wie Geschäftshypotheken und
Übernahmefinanzierungen aus.
Die Versicherer Zurich , Swiss Re ,
Baloise und Swiss Life hingegen büssten
deutlich Terrain ein - bis zu drei Prozent betrugen die
Kursverluste. Ein Händler verwies auf den fragilen Markt. "Wenn
es irgendwo etwas Negatives gibt, gehen die Leute raus und das
drückt auf die Titel." Swiss Re legte eine vorläufige Schätzung
der Katastrophenschäden vor. Demnach wird 2008 für die Branche
als zweitteuerste Katastrophenjahr in der Geschichte. Von den
insgesamt 225 Milliarden Dollar Schäden durch natürliche und von
Menschen verursachte Katastrophen müssen die Versicherer für 50
Milliarden Dollar aufkommen. Zudem hat der italienische
Generali-Konzern seine Ziele für 2009 wegen der
schwachen Märkte kassiert.
Die defensiven Werten Nestle , Roche und
Novartis verzeichneten Abschläge im Rahmen des
Gesamtmarkts. Bei den Industriewerten herrschten meist tiefere
Kurse vor.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)