Frankfurt, 04. Mär (Reuters) - Nach dem Fall auf ein
Drei-Monats-Tief hat sich der Euro
Vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag hielten sich die Anleger Händlern zufolge insgesamt zurück. Der Euro notierte bei 1,2556 Dollar, nachdem er in der Nacht mit 1,2459 Dollar den tiefsten Stand seit Dezember markiert hatte. Auslöser dafür waren schlechte Nachrichten aus "Down Under" gewesen: das australische Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im vierten Quartal überraschend zurückgegangen. Damit ist die dortige Wirtschaft zum ersten Mal in acht Jahren geschrumpft. "Das war der Auslöser für Dollar-Käufe", sagte Chefhändler Minoru Shioiri von der japanischen Mitsubishi UFJ Securities. "Ich habe das Gefühl, dass der Dollar überkauft ist, aber sollte der Euro sich über 1,25 Dollar nicht stabilisieren können, dann sind weitere Kursgewinne beim Dollar vorstellbar."
Nach Ansicht der Commerzbank macht die demonstrative
Entschlossenheit der US-Zentralbank im Kampf gegen die
Finanzkrise den Dollar nach wie vor weitgehend immun gegen
schlechte US-Zahlen. In der Tat reagierte der Dollar nur
geringfügig auf neue Hiobsbotschaften vom Arbeitsmarkt: Die
US-Unternehmen haben im Februar so viele Stellen abgebaut wie
seit mindestens acht Jahren nicht mehr. Nach Daten der privaten
Arbeitsagentur ADP sank die Zahl der Jobs in der
Privatwirtschaft im Februar um 697.000. Das ist der stärkste
Rückgang seit Umfragebeginn 2001. Von Reuters befragte Analysten
hatten mit einem Minus von 610.000 gerechnet
Die EZB legte den Euro-Referenzwert mit 1,2555 (1,2615)
Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken
(EuroFX)
Am Rentenmarkt sorgten die steigenden Aktienkurse für
kräftige Verluste. Der Bund-Future
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Ralf Banser)