Investing.com - Der Yen verliert am Freitag weiter an Boden. Studentenunruhen in Hongkong und enttäuschende Dienstleistungsindustriedaten aus China und Australien verunsichern die Anleger.
USD/JPY handelte bei 108,93, ein Gewinn von 0,43 Prozent, AUD/USD fiel um 0,27 Prozent auf 0,8778.
Der australische Dollar bleibt am Freitag nach der Veröffentlichung enttäuschender Dienstleistungsdaten schwach. Die Investoren wenden ihre Aufmerksamkeit wieder den Märkten in Hongkong zu, die heute nach einer zweitägigen Pause wieder geöffnet haben.
In Australien fiel der AIGroup-Dienstleistungsindes im September von 49,4 im August um 4 Punkte auf 45,4. Hoffnungen auf ein Vorrücken in den Expansionsbereich wurden somit nicht erfüllt.
Die Märkte in China bleiben bis zum 8. Oktober geschlossen, Hongkong jedoch öffnet seine Märkte für zwei Tage, obwohl die Bürgerdemonstrationen für demokratische Wahlen das Finanzzentrum weitgehend lahmgelegt haben.
Trotz der offiziellen Feiertage in China wurde der CFLP-Dienstleistungs-PMI für September veröffentlicht. Der Wert lag bei 54, unter dem Durchschnitt von 54,6 und unter dem Vormonatswert von 54,4.
Der Regierungschef von Hongkong Leung Chun-ying betonte, dass er nicht vorhabe, zurückzutreten. Er werde jedoch seinen Stellvertreter als Bevollmächtigten für die Verhandlungen mit den Demonstranten benennen. Die Demonstrationen legen immer noch weite Teile der Stadt lahm.
Die Bekanntgabe erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, nur wenige Minuten vor der von den Demonstranten gesetzten Frist für eine Antwort auf ihre Forderungen nach einem Rücktritt des Regierungschefs. Es war das erste Anzeichen der Annäherung der von Beijing gestützten Regierung seit Beginn der Proteste vor einer Woche.
Einzelheiten der Verhandlungen waren nicht unmittelbar verfügbar.
Über Nacht handelte der Dollar gegenüber den anderen Hauptwährungen gemischt. Einerseits wurde die Währung durch die positiven Arbeitsmarktdaten nach oben getragen, andererseits wirkt sich der Schock über einen Ebola-Fall in den USA negativ aus.
Das US-Arbeitsministerium meldete, dass die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche bis zum 27. September von 295.000 um 8.000 auf 287.000 Anträge gefallen war.
Die Erwartungen der Analysten setzten den Anstieg letzte Woche bei 2.000 auf 297.000 an.
Der Bericht der Lohnverarbeitungsfirma ADP zeigte, dass der Privatsektor in den USA im September 213.000 neue Stellen geschaffen hatte, die Zahl lag leicht über den Erwartungen von 210.000 Stellen.
Die Marktteilnehmer wenden ihre Aufmerksamkeit nun dem mit Spannung erwarteten Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft zu. Man geht davon aus, dass die US-Wirtschaft im August zum sechsten Mal hintereinander über 215.000 neue Arbeitsstellen geschaffen hat.
Der Greenback gab aber auch etwas nach, nachdem Berichten zufolge ein mit Ebola infizierter Mann in die USA eingereist und möglicherweise mit anderen in Kontakt gekommen ist. Die Investoren befürchten eine allgemein schlechte Konsumstimmung, die die Erholung der US-Wirtschaft beeinträchtigen könnte.
Trotz der Zinssenkungen und der angekündigten Vermögenswertekaufprogrammen gab die Europäische Zentralbank im Anschluss an ihre Sitzung am Donnerstag bekannt, dass sie die weitere Wirkung der gegenwärtigen Konjunkturmaßnahmen abwarten wird, bevor sie die Geldpolitik weiter lockert.
EZB-Präsident Mario Draghi betonte erneut, dass alle Ratsmitglieder sich darüber einig seien, notfalls auch unkonventionelle Methoden einzusetzen. Die Entscheidung, die Gelpolitik vorläufig unverändert zu belassen verlieh dem Euro jedoch etwas Unterstützung.
Ebenfalls am Donnerstag gab Draghi weitere Details zum Vermögenswerte-Kaufprogramm bekannt, das im letzten Monat angekündigt wurde. Das Programm schließt unter anderem den Kauf von gesicherten Staatsanleihen und ABS ein. Der Beginn ist für Oktober bzw. für das vierte Quartal geplant.
Die Laufzeit beträgt jeweils zwei Jahre und dürfte die Bilanz der Bank erheblich steigern. Weiterhin soll das Kaufprogramm die Inflation der Eurozone ankurbeln und sie an die angepeilte Marke von 2 Prozent bringen.
Die Bank behielt ihren Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,30 und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei -0,20 Prozent.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, steigt um 0,14 Prozent auf 85,85.