FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen setzen bei Geschäften mit chinesischen Handelspartnern zunehmend auf Zahlungen in Renminbi (Yuan). Ein Jahr nach Gründung des ersten Handelszentrums für die chinesische Währung im Euroraum hätten deutlich mehr als 1000 Unternehmen direkt bei der Frankfurter Clearing-Stelle unter dem Dach der Bank of China Renminbi-Konten. Das sagte der Geschäftsleiter der Frankfurt-Niederlassung der Bank of China, Bernd Meist, der Deutschen Presse-Agentur. Zudem nutzten knapp 50 Banken das Yuan-Handelszentrum für Geschäftsabwicklungen ihrer Kunden.
"Wir haben Zahlungen im Wert von fast 1,25 Billionen Renminbi abgewickelt", sagte Meist. Das sind umgerechnet etwa 182,5 Milliarden Euro. Das sei gegenüber dem, was die Bank of China ein Jahr zuvor getätigt habe, eine Steigerung um ein Drittel, betonte Meist. Die Entwicklung sei zwar zufriedenstellend, aber nicht berauschend. Ein Grund dafür könne sein, dass Chinas Wirtschaft 2015 nicht mehr so rasant gewachsen sei wie in den Vorjahren. Zudem seien inzwischen auch in Luxemburg, Paris und London Clearing-Stellen eröffnet worden. Die Frankfurter Clearing-Bank für Zahlungen in Renminbi war am 17. November 2014 bei der Bank of China an den Start gegangen. Weil der Yuan nicht frei handelbar ist, mussten deutsche Unternehmen Zahlungen zum Beispiel an Zulieferer früher etwa über Hongkong laufen lassen. Die Abwicklung in Frankfurt soll Zeit und Kosten sparen.