(neu: Obama-Aussagen zu Gläubigerschutz, Zulieferer)
New York, 30. Mär (Reuters) - Sorgen um die Zukunft der US-Autoindustrie haben die US-Börsen am Montag deutlich ins Minus gedrückt. Nach dem Zurückweisen der Sanierungspläne von Opel-Mutter General Motors und Rivale Chrysler durch die US-Regierung herrschte an der Wall Street Angst vor einer Insolvenz der beiden US-Hersteller. Äußerungen von US-Präsident Barack Obama zu einer möglichen Beantragung von Gläubigerschutz heizten diese Spekulationen weiter an. Unter Druck kamen auch Bankenwerte, nachdem erstmals seit Beginn der Finanzkrise auch in Spanien ein Finanzinstitut vom Staat gestützt werden musste.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte sank bis zum Mittag um 3,5 Prozent auf 7505 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor ebenfalls 3,5 Prozent auf 787 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> fiel um 3,4 Prozent auf 1493 Punkte. "Offenbar dreht sich heute alles um Detroit und die Ängste vor einem Zusammenbruch des Autobauers (GM)", sagte Peter Cardillo von Avalon Partners in New York.
Zu den größten Verlierern an der Wall Street zählten die
Aktien von GM
Laut US-Präsident Barack Obama müssen GM und Chrysler[CBS.UL] möglicherweise Gläubigerschutz beantragen. Dies sei eine Option, um die Restrukturierung der Konzerne voranzutreiben und Schulden abzubauen, sagte Obama am Montag. Die Arbeit unter Gläubigerschutz sei jedoch nur für eine kurze Zeit denkbar und die Geschäfte sollten normal weiterlaufen. Obama trat Befürchtungen am Markt entgegen, die US-Regierung werde die Lenkung von GM übernehmen. "Um es klar zu sagen: Die US-Regierung hat kein Interesse, GM zu führen", sagte er.
Im Sog von GM gaben auch die Papiere des Autobauers Ford
nach, der im Gegensatz zur Opel-Mutter und Chrysler noch keine
Milliardenhilfen von der US-Regierung erhalten hat. Das Minus
fiel mit 0,7 Prozent jedoch äußerst moderat aus. Die Aktien von
Zulieferer American Axle
Banken mussten nach der Rettung der spanischen Sparkasse
Caja Castilla la Mancha ebenfalls Federn lassen. Das Geldhaus
erhält nach Angaben der Behörden eine milliardenschwere
Kapitalspritze von der Zentralbank des Landes. In New York
brachen Citigroup
Negativ wirkten sich auch Äußerungen von US-Finanzminister Timothy Geithner aus, wonach der US-Regierung nur noch rund 135 Milliarden Dollar aus ihrem 700-Milliarden-Topf für die Rettung strauchelnder Banken blieben.
(Reporter: Charles Mikolajczak; bearbeitet von Birgit Mittwollen und Andreas Kröner; redigiert von Sören Amelang)