Schutzwall gegen Schuldenkrise - Erleichterung und Sorgen
BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) - Ein radikaler Schuldenschnitt für Griechenland und ein gigantisches Hilfspaket für Krisenländer sollen den Euro vor dem Scheitern bewahren. Die 17 Staats- und Regierungschefs der Euroländer beschlossen in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel den 50-prozentigen Schuldenerlass Anfang 2012 zugunsten Athens. Wegen der unsicheren Lage anderer Sorgenkinder wie Italien wird zudem die Schlagkraft des Rettungsfonds EFSF auf eine Billion Euro vervielfacht.
Banken wollen Schuldenschnitt ohne neues Staatsgeld stemmen
FRANKFURT/BERLIN - Europas Bankenriesen wollen den beschlossenen Griechenland-Schuldenerlass ohne weitere Staatshilfe stemmen. Allerdings müssen sie bis Mitte 2012 mehr als 106 Milliarden Euro an frischem Kapital beschaffen. Immerhin: Die angedrohte zwangsweise Teilverstaatlichung ist erst einmal vom Tisch. Viele Banken verbreiteten am Tag nach dem Gipfel demonstrativ Optimismus. Am Aktienmarkt wurde gefeiert: Bank-Aktien schossen in die Höhe.
Inflation sinkt wieder - starke Unterschiede zwischen Bundesländern
WIESBADEN - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb im Oktober wie erwartet leicht abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate sei von 2,6 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Monatsvergleich blieben die Verbraucherpreise wie erwartet konstant.
Kreise: 'Hebel'-Modell für EFSF-Hilfen soll Ende November stehen
BERLIN - Die von den Euro-Ländern auf dem Krisengipfel vereinbarte Optimierung des Rettungsschirms EFSF soll bis Ende November endgültig stehen. Bis dahin wollen Vertreter der Euro-Gruppe und des EFSF mit privaten und öffentlichen Geldgebern weltweit das Interesse an zusätzlichen Staatsanleihen aus Euro-Ländern ausloten, verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin.
USA: Schwebende Hausverkäufe fallen überraschend und deutlich
WASHINGTON - In den USA sind die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im September überraschend und deutlich gefallen. Die Zahl sei saisonbereinigt um 4,6 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert. Im August war die Zahl um 1,2 Prozent gefallen.
US-Wirtschaft wächst wieder schneller
WASHINGTON - Die Angst vor einer neuen Rezession hat sich in den USA dank neuer Konjunkturdaten etwas gelegt. Die US-Wirtschaft wuchs zwischen Juli und September aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent und damit so schnell wie seit einem Jahr nicht mehr, wie das US-Handelsministerium in einer ersten Schätzung am Donnerstag in Washington mitteilte.
EZB: Geldmenge M3 steigt deutlich stärker als erwartet
FRANKFURT - In der Eurozone ist die Geldmenge im September deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Geldmenge M3 habe sich zum Vorjahr um 3,1 Prozent erhöht, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 2,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Geldmenge um korrigiert 2,7 (zunächst 2,8) Prozent zugenommen.
Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich weniger stark als erwartet ein
BRÜSSEL - Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung im Oktober weniger als erwartet eingetrübt. Der Economic Sentiment Index (ESI) sei von 95,0 Punkten im Vormonat auf 94,8 Punkte gesunken, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 93,8 Punkte erwartet.
Banken: Reformdruck auf Griechenland & Co. muss hoch bleiben
BERLIN - Die Banken haben nach der Gipfeleinigung weitere Reformschritte in der Euro-Zone gefordert. 'Es liegt nun an der Politik, den Reformdruck auf Griechenland und die übrigen in Bedrängnis geratenen Länder der Euro-Zone in vollem Umfang aufrechtzuerhalten', teilte der Bundesverband deutscher Banken am Donnerstag in Berlin mit.
USA: Wachstumstempo legt im dritten Quartal wie erwartet zu
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im dritten Quartal wie erwartet erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent gewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft um 1,3 Prozent gewachsen, nach schwachen 0,4 Prozent im ersten Vierteljahr.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas höher als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas höher als erwartet ausgefallen. Im Wochenvergleich sei die Zahl um 2.000 auf 402.000 gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten zuvor mit 401.000 Anträge gerechnet. Allerdings wurde der Vorwochenwert von zuvor 403.000 leicht auf 404.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt fiel die Zahl um 1.750 auf 405.500 Anträge.
Bundesbankchef Weidmann sieht Instrumente zur EFSF-Hebelung 'mit Sorge'
MÜNCHEN - Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht die neuen Instrumente zur Hebelung des Euro-Rettungsschirms EFSF 'mit Sorge'. Wie Weidmann auf einer Rede auf dem Bayerischen Finanzgipfel am Donnerstag sagte, seien mit den auf dem jüngsten EU-Gipfel beschlossenen Modellen eindeutig auch höhere Verlustrisiken verbunden. Zudem nehme die 'Vergemeinschaftung der Risiken' zu.
Experte fordert glaubwürdigere Sanktionen für Schuldenländer
KÖLN - Der Kölner Bankenprofessor Thomas Hartmann-Wendels fordert nach dem EU-Gipfel weitere Anstrengungen für einer dauerhafte Lösung der Schuldenkrise in Europa. 'Wichtig wären jetzt wirklich glaubwürdige Sanktionen für die Schuldenstaaten', sagte der Experte am Donnerstag in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bislang seien die Konsequenzen bei einer Verfehlungen der Sparziele von Griechenland und Italien noch unklar. Ändere sich daran nichts, habe er seine Zweifel, ob das nun geschnürte neue Rettungspaket für die Euro-Zone ausreiche und langfristig wieder Vertrauen schaffe.
/rob/DP/jsl
BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) - Ein radikaler Schuldenschnitt für Griechenland und ein gigantisches Hilfspaket für Krisenländer sollen den Euro vor dem Scheitern bewahren. Die 17 Staats- und Regierungschefs der Euroländer beschlossen in der Nacht zum Donnerstag in Brüssel den 50-prozentigen Schuldenerlass Anfang 2012 zugunsten Athens. Wegen der unsicheren Lage anderer Sorgenkinder wie Italien wird zudem die Schlagkraft des Rettungsfonds EFSF auf eine Billion Euro vervielfacht.
Banken wollen Schuldenschnitt ohne neues Staatsgeld stemmen
FRANKFURT/BERLIN - Europas Bankenriesen wollen den beschlossenen Griechenland-Schuldenerlass ohne weitere Staatshilfe stemmen. Allerdings müssen sie bis Mitte 2012 mehr als 106 Milliarden Euro an frischem Kapital beschaffen. Immerhin: Die angedrohte zwangsweise Teilverstaatlichung ist erst einmal vom Tisch. Viele Banken verbreiteten am Tag nach dem Gipfel demonstrativ Optimismus. Am Aktienmarkt wurde gefeiert: Bank-Aktien schossen in die Höhe.
Inflation sinkt wieder - starke Unterschiede zwischen Bundesländern
WIESBADEN - In Deutschland hat sich der Preisauftrieb im Oktober wie erwartet leicht abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate sei von 2,6 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Monatsvergleich blieben die Verbraucherpreise wie erwartet konstant.
Kreise: 'Hebel'-Modell für EFSF-Hilfen soll Ende November stehen
BERLIN - Die von den Euro-Ländern auf dem Krisengipfel vereinbarte Optimierung des Rettungsschirms EFSF soll bis Ende November endgültig stehen. Bis dahin wollen Vertreter der Euro-Gruppe und des EFSF mit privaten und öffentlichen Geldgebern weltweit das Interesse an zusätzlichen Staatsanleihen aus Euro-Ländern ausloten, verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin.
USA: Schwebende Hausverkäufe fallen überraschend und deutlich
WASHINGTON - In den USA sind die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im September überraschend und deutlich gefallen. Die Zahl sei saisonbereinigt um 4,6 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert. Im August war die Zahl um 1,2 Prozent gefallen.
US-Wirtschaft wächst wieder schneller
WASHINGTON - Die Angst vor einer neuen Rezession hat sich in den USA dank neuer Konjunkturdaten etwas gelegt. Die US-Wirtschaft wuchs zwischen Juli und September aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent und damit so schnell wie seit einem Jahr nicht mehr, wie das US-Handelsministerium in einer ersten Schätzung am Donnerstag in Washington mitteilte.
EZB: Geldmenge M3 steigt deutlich stärker als erwartet
FRANKFURT - In der Eurozone ist die Geldmenge im September deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Geldmenge M3 habe sich zum Vorjahr um 3,1 Prozent erhöht, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 2,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Geldmenge um korrigiert 2,7 (zunächst 2,8) Prozent zugenommen.
Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich weniger stark als erwartet ein
BRÜSSEL - Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung im Oktober weniger als erwartet eingetrübt. Der Economic Sentiment Index (ESI) sei von 95,0 Punkten im Vormonat auf 94,8 Punkte gesunken, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 93,8 Punkte erwartet.
Banken: Reformdruck auf Griechenland & Co. muss hoch bleiben
BERLIN - Die Banken haben nach der Gipfeleinigung weitere Reformschritte in der Euro-Zone gefordert. 'Es liegt nun an der Politik, den Reformdruck auf Griechenland und die übrigen in Bedrängnis geratenen Länder der Euro-Zone in vollem Umfang aufrechtzuerhalten', teilte der Bundesverband deutscher Banken am Donnerstag in Berlin mit.
USA: Wachstumstempo legt im dritten Quartal wie erwartet zu
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im dritten Quartal wie erwartet erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent gewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington in einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft um 1,3 Prozent gewachsen, nach schwachen 0,4 Prozent im ersten Vierteljahr.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas höher als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas höher als erwartet ausgefallen. Im Wochenvergleich sei die Zahl um 2.000 auf 402.000 gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten zuvor mit 401.000 Anträge gerechnet. Allerdings wurde der Vorwochenwert von zuvor 403.000 leicht auf 404.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt fiel die Zahl um 1.750 auf 405.500 Anträge.
Bundesbankchef Weidmann sieht Instrumente zur EFSF-Hebelung 'mit Sorge'
MÜNCHEN - Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht die neuen Instrumente zur Hebelung des Euro-Rettungsschirms EFSF 'mit Sorge'. Wie Weidmann auf einer Rede auf dem Bayerischen Finanzgipfel am Donnerstag sagte, seien mit den auf dem jüngsten EU-Gipfel beschlossenen Modellen eindeutig auch höhere Verlustrisiken verbunden. Zudem nehme die 'Vergemeinschaftung der Risiken' zu.
Experte fordert glaubwürdigere Sanktionen für Schuldenländer
KÖLN - Der Kölner Bankenprofessor Thomas Hartmann-Wendels fordert nach dem EU-Gipfel weitere Anstrengungen für einer dauerhafte Lösung der Schuldenkrise in Europa. 'Wichtig wären jetzt wirklich glaubwürdige Sanktionen für die Schuldenstaaten', sagte der Experte am Donnerstag in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bislang seien die Konsequenzen bei einer Verfehlungen der Sparziele von Griechenland und Italien noch unklar. Ändere sich daran nichts, habe er seine Zweifel, ob das nun geschnürte neue Rettungspaket für die Euro-Zone ausreiche und langfristig wieder Vertrauen schaffe.
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