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FOKUS 1-Euro erneut auf Talfahrt - Ansturm auf Bundesanleihen

Veröffentlicht am 25.05.2010, 14:04

* Gemeinschaftswährung fällt auf 1,2180 Dollar

* Händler: Kombination schlechter Nachrichten drückt Euro

* Rendite für Bundesanleihe fällt auf 2,567 Prozent

* Bund-Future steigt um 85 Ticks auf 129,46 Punkte

(neu: Händlerzitate, Anleihenmarkt)

Frankfurt, 25. Mai (Reuters) - Die Sorge vor weiteren Problemen im europäischen Bankensektor hat die Talfahrt des Euro am Dienstag beschleunigt. Die Gemeinschaftswährung rutschte um fast zwei Cent auf 1,2182 Dollar von 1,2351 Dollar im späten US-Handel ab und kam damit ihrem in der Vorwoche erreichten Vier-Jahres-Tief von 1,2143 Dollar nahe. Auf der Suche nach vermeintlich sicheren Anlagen griffen viele Anleger bei Bundesanleihen zu. Die Rendite für die zehnjährigen Staatsanleihen fiel auf 2,562 Prozent - so wenig wie nie zuvor. Der Bund-Future stieg zeitweise über 85 Ticks auf ein Allzeithoch von 129,55 Punkte.

"Der Euro wird durch eine Kombination negativer Nachrichten gedrückt", sagte ein Devisenhändler. "Die Entwicklung bei den spanischen Sparkassen sorgt immer noch für schlechte Stimmung. Dazu kommen Gerüchte, wonach auch spanische Großbanken Probleme haben sollen." Die spanische Zentralbank hatte am Wochenende die Geschäfte der angeschlagenen Sparkasse CajaSur übernommen. Die spanischen Sparkassen sind traditionell stark im Hypothekengeschäft engagiert und leiden daher unter dem Anstieg fauler Kredite. Obwohl CajaSur relativ klein sei, zeigt das Eingreifen der Notenbank Analysten zufolge die Schwäche der europäischen Finanzbranche.

Der Sinkflug des Euro verlief parallel zum erneuten Kursrutsch an den europäischen Börsen. Auch die politischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel belasteten dem Händler zufolge. "Deshalb flüchten viele Anleger in den US-Dollar und stoßen auch andere Währungen wie den australischen und neuseeländischen Dollar ab", sagte er. Der Aussie-Dollar fiel gegenüber der US-Währung auf ein Zehn-Monats-Tief von 0,8066 Dollar. Der Kiwi-Dollar sank auf 0,6610 Dollar und notierte damit so schwach wie seit neun Monaten nicht mehr.

Der Euro hat in diesem Monat gegenüber dem Greenback bereits mehr als sieben Prozent eingebüßt und nähert sich damit seinem stärksten Rückgang innerhalb eines Monats seit Januar 2009 an. Händlern zufolge ist die Marke von 1,2133 Dollar ein neuralgischer Punkt. Der Wert markiert genau die Mitte zwischen dem tiefsten Stand des Euro von rund 0,8225 Dollar im Oktober 2000 und dem im Juli 2008 erreichten Allzeithoch von 1,6040 Dollar. Wenn diese Marke unterschritten werde, sei erst wieder bei 1,2000 Dollar mit einer Gegenbewegung zu rechnen, erklärten die Händler.

Die Sorge über die Entwicklung in Spanien führte auch zu höheren Risikoaufschlägen bei den zehnjährigen spanischen Staatsanleihen. Der Abstand zur deutschen Bundesanleihe kletterte auf 155 Basispunkte. Die Kreditausfallversicherungen (CDS) für die spanischen Bonds stieg laut Datenanbieter Markit um 52 Basispunkte auf 265 Basispunkte. (Reporter: Tom Körkemeier und Tamawa Desai; redigiert von Ralf Banser)

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