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FOKUS 1-Diskussion um Umschuldung drückt griechische Anleihen

Veröffentlicht am 09.05.2011, 15:48
Aktualisiert 09.05.2011, 15:52

* Euro bleibt nach Herabstufung Griechenlands unter Druck * Zweijährige griechische Anleihen rentieren mit 26 Prozent

* Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt

(neu: Details EU, S&P, Irland, Analysten)

Frankfurt, 09. Mai (Reuters) - Die ungelösten Schuldenprobleme Griechenlands haben die Anleger an den Märkten für Anleihen und Devisen am Montag verunsichert. Investoren spekulierten weiter über die Zahlungsfähigkeit des hoch verschuldeten Landes wie auch über dessen möglichen Austritt aus der Euro-Zone. "Das Thema Griechenland & Co ist noch nicht ausgestanden, das wird den Euro immer wieder einholen", sagte Devisenanalystin Sandra Striffler von der DZ Bank. "Die Hauptfrage ist, ob so eine Welle auch auf Portugal oder Irland überspringen kann." Während die Kurse griechischer Staatsanleihen fielen, blieb der Euro unter Druck und fiel auf bis zu 1,4296 Dollar.

Die Unsicherheit wuchs am Nachmittag, als die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) erneut den Daumen über der Bonität Griechenlands senkte. Wegen der steigenden Gefahr einer Umschuldung senkte sie die Kreditwürdigkeit für das hoch verschuldete Land um zwei weitere Stufen von "BB-" auf "B". Damit ist die Bonitätsnote nur noch zwei Stufen von einer Bewertung als "extrem spekulative" Anlage mit substanziellem Ausfallrisiko entfernt. Die Ratingagentur hält einen Schnitt von 50 Prozent für notwendig, um das Verschuldungsniveau auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Vor Bekanntgabe der Herabstufung hatte sich der Euro noch bei 1,44 Dollar stabilisiert und lag damit fast einen US-Cent über seinem Niveau im späten Freitagsgeschäft.

Auslöser der jüngsten Welle von Spekulationen war ein Bericht von "Spiegel Online" am Freitag über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum. Der Euro fiel daraufhin auf bis zu 1,4308 Dollar zurück, womit er innerhalb von nur zwei Tagen rund sechs US-Cent abgerutscht war. Striffler zufolge war der Euro zuvor unter Druck geraten, nachdem sich Spekulationen auf eine weitere Leitzinsanhebung für die Euro-Zone schon im Juni zerschlagen hatten.

Nach einem Geheimtreffen der großen Euro-Länder am Freitagabend ging die Debatte über ein zweites Hilfspaket für Griechenland weiter. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion als Lösung der Schuldenkrise wird von allen Seiten kategorisch ausgeschlossen. Nach Medienberichten sind aber längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen für das 110 Milliarden schwere erste Rettungspaket sowie eine Umschuldung im Gespräch.

Der Kursrutsch bei griechischen Staatsanleihen setzte sich fort. Die zehnjährigen Titel fielen in einem dünnen Handel um mehr als einen halben Punkt auf bis zu 54,595 Zähler und rentierten damit bei 16,058 Prozent. Zweijährige Anleihen rentierten sogar mit bis zu 26,367 Prozent. Gleichzeitig verteuerte sich die Versicherung eines zehn Millionen Euro schweren Kredites per Credit Default Swap (CDS) um 43.000 auf 1,36 Millionen Euro, wie der der Datenanbieter Markit mitteilte.

Auch das ebenfalls von der Europäischen Union gestützte Irland macht sich Hoffnungen auf finanzielle Erleichterungen, hat dafür bislang jedoch noch keine Zusagen aus Brüssel erhalten. Die Rendite zehnjähriger irischer Staatsanleihen stieg auf bis zu 10,996 Prozent.

Gefragt waren hingegen die bei Anlegern als sicherer Hafen geltenden Bundesanleihen. Der Bund-Future kletterte um 84 Ticks auf 124,29 Zähler. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,094 Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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