* Euro bleibt nach Herabstufung Griechenlands unter Druck * Zweijährige griechische Anleihen rentieren mit 26 Prozent
* Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt
(neu: Details EU, S&P, Irland, Analysten)
Frankfurt, 09. Mai (Reuters) - Die ungelösten
Schuldenprobleme Griechenlands haben die Anleger an den Märkten
für Anleihen und Devisen am Montag verunsichert. Investoren
spekulierten weiter über die Zahlungsfähigkeit des hoch
verschuldeten Landes wie auch über dessen möglichen Austritt aus
der Euro-Zone. "Das Thema Griechenland & Co ist noch nicht
ausgestanden, das wird den Euro
Die Unsicherheit wuchs am Nachmittag, als die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) erneut den Daumen über der Bonität Griechenlands senkte. Wegen der steigenden Gefahr einer Umschuldung senkte sie die Kreditwürdigkeit für das hoch verschuldete Land um zwei weitere Stufen von "BB-" auf "B". Damit ist die Bonitätsnote nur noch zwei Stufen von einer Bewertung als "extrem spekulative" Anlage mit substanziellem Ausfallrisiko entfernt. Die Ratingagentur hält einen Schnitt von 50 Prozent für notwendig, um das Verschuldungsniveau auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Vor Bekanntgabe der Herabstufung hatte sich der Euro noch bei 1,44 Dollar stabilisiert und lag damit fast einen US-Cent über seinem Niveau im späten Freitagsgeschäft.
Auslöser der jüngsten Welle von Spekulationen war ein Bericht von "Spiegel Online" am Freitag über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum. Der Euro fiel daraufhin auf bis zu 1,4308 Dollar zurück, womit er innerhalb von nur zwei Tagen rund sechs US-Cent abgerutscht war. Striffler zufolge war der Euro zuvor unter Druck geraten, nachdem sich Spekulationen auf eine weitere Leitzinsanhebung für die Euro-Zone schon im Juni zerschlagen hatten.
Nach einem Geheimtreffen der großen Euro-Länder am Freitagabend ging die Debatte über ein zweites Hilfspaket für Griechenland weiter. Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion als Lösung der Schuldenkrise wird von allen Seiten kategorisch ausgeschlossen. Nach Medienberichten sind aber längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen für das 110 Milliarden schwere erste Rettungspaket sowie eine Umschuldung im Gespräch.
Der Kursrutsch bei griechischen Staatsanleihen setzte sich
fort. Die zehnjährigen Titel
Auch das ebenfalls von der Europäischen Union gestützte
Irland macht sich Hoffnungen auf finanzielle Erleichterungen,
hat dafür bislang jedoch noch keine Zusagen aus Brüssel
erhalten. Die Rendite zehnjähriger irischer
Staatsanleihen
Gefragt waren hingegen die bei Anlegern als sicherer Hafen
geltenden Bundesanleihen. Der Bund-Future
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)