von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar stieg am Montag im frühen europäischen Handel und konnte einige seiner Verluste wieder wettmachen, nachdem der enttäuschende Beschäftigungsbericht vom Freitag Fragen nach der Stärke der wirtschaftlichen Erholung in den USA aufgeworfen hatte.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% höher zu 91,075 gehandelt, nachdem er am Freitag um 0,6% gefallen war.
Der USD/JPY Kurs stieg um 0,1% auf 105,50, der GBP/USD Kurs lag unverändert auf 1,3735, während der risikosensitive AUD/USD Kurs um 0,1% auf 0,7676 sank.
Der US-Beschäftigungsbericht für Januar zeigte am Freitag, dass in der Wirtschaft mit 49.000 Stellen weniger Arbeitsplätze geschaffen wurden als erwartet.
"Die enttäuschenden US-Beschäftigungsdaten könnten das Ende der ersten Phase der Erholung des Dollars bedeuten", sagte Marc Chandler, Chefmarktstratege bei Bannockburn Global Forex.
"Wir vermuten, dass die Beschäftigungsdaten keine große Veränderung bewirken", fügte Chandler jedoch hinzu. "Die US-Wirtschaft expandiert und Japan und insbesondere Europa schrumpfen. Darüber hinaus werden die USA auf die eine oder andere Weise deutlich mehr fiskalische Impulse geben."
Die Chancen auf kräftige fiskalische Anreize durch die Regierung von Präsident Joe Biden stiegen am Freitag, nachdem das Repräsentantenhaus die Haushaltsentschließung verabschiedet hatte, die den Senat passierte und den Weg für die Verabschiedung eines Konjunkturgesetzes ebnete, für das nur die Stimmen der Demokraten notwendig sind.
Finanzministerin Janet Yellen begrüßte das Konjunkturprogramm ebenfalls und sagte, dass die USA in 2022 zur Vollbeschäftigung zurückkehren könnten, wenn sie ein ausreichend robustes Konjunkturpaket verabschieden.
Der EUR/USD Kurs war mit 1,2050 weitgehend unverändert, nachdem er am Freitag nach den schwachen Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft um 0,7% gestiegen war.
Die deutsche Industrieproduktion stagnierte im Dezember und blieb gegenüber dem Vormonat unverändert, nachdem sie im Vormonat um 1,5% gestiegen war, da Sperrungen die größte Volkswirtschaft Europas bremsten. Dies war die erste Stagnation nach sieben aufeinander folgenden Monaten der Expansion.
Ein weiterer Faktor, der dem Dollar möglicherweise gegenüber dem Euro helfen könnte, ist die relative Geschwindigkeit der Impfstoffeinführung in beiden Regionen.
"Einige Schätzungen gehen davon aus, dass die USA mit ihren Impfplänen bis Anfang August die Herdenimmunität erreichen", betonten Analysten von ING (AS:INGA), "während die EU diesen Meilenstein möglicherweise erst Ende Oktober erreichen wird."
Andererseits behauptete der GBP/EUR Kurs den Großteil seiner Gewinne der letzten Woche, obwohl Berichte von Wochenende andeuteten, dass das Ende der Brexit-Übergangsphase die Exporte in die EU beeinträchtigt hatte. Nach Schätzungen des Industrieverbands Road Haulage Association gingen die Exporte gegenüber dem Vorjahr um 68% zurück, das sie von der zunehmenden Bürokratie schwer getroffen wurden.