FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Beim insolventen Versandhändler Neckermann werden die Beschäftigten auf die drohende Arbeitslosigkeit vorbereitet. 'Unsere Berater sind im Betrieb und geben den Leuten Informationen', berichtete eine Sprecherin der hessischen Arbeitsagentur am Freitag in Frankfurt. Wegen der noch laufenden Investorensuche sei aber noch niemand gekündigt worden, Meldungen zur Arbeitssuche würden daher vorläufig nicht angenommen.
Die Frist für das Frankfurter Traditionsunternehmen läuft am 30. September ab. Dann endet die dreimonatige Auszahlung des Insolvenzgeldes an die rund 2000 Beschäftigten über die Arbeitsagentur. Da der Eigentümer, der US-Investor Sun Capital, zu keinen weiteren Investitionen bereit ist, würde das Geld für weitere Gehaltszahlungen fehlen und der Betrieb müsste umgehend geschlossen werden. Sollte in der kommenden Woche kein Investor gefunden werden, würden voraussichtlich am Freitag bei Neckermann die Lichter ausgehen.
Laut Insolvenzverwaltung gibt es aber durchaus noch Interessenten. Dazu liefen komplexe Verhandlungen, hieß es. Einen Vertragsabschluss gab es aber zunächst nicht zu vermelden. Die Pforzheimer Gesellschaft 'K-Mail', hinter der die Versandhäuser Klingel und Wenz stehen, soll an Unternehmensteilen interessiert sein. Vor allem der Übergrößenversender 'Happy Size' war in der Vergangenheit als Filetstück genannt worden.
In der Sorge um die sozialen Folgen von Massenentlassungen häufig nur angelernter Beschäftigter haben Betriebsrat, Gewerkschaften sowie Arbeitsagentur und Stadt Aktionen gestartet. Dem Vernehmen nach wurden bereits für die 50 Auszubildenden Ausweichmöglichkeiten gefunden, so dass sie auch im Fall einer Schließung ihre Ausbildung fortsetzen könnten. Zudem sind Jobbörsen im Neckermann-Haus geplant, auf denen sich Beschäftigte und potenzielle Arbeitgeber aus der Region kennenlernen können.
Ohne Investor droht Neckermann das gleiche Schicksal wie der einstmaligen Konzernschwester Quelle vor drei Jahren. Die Liquidation sämtlicher noch vorhandener Vermögenswerte inklusive des Ausverkaufs der letzten Waren und der Kundendatei wäre dann die traurige Aufgabe der Insolvenzverwaltung im Oktober.
Nach Angaben der Arbeitsagentur vom Freitag arbeiten von den knapp 2000 Arbeitnehmern des Neckermann-Konzerns etwa 1700 in Hessen. Die meisten in den Bereichen Lager und Logistik. 'Die Situation ist aus meiner Sicht nicht mit den Insolvenzen der Drogeriekette Schlecker und des Druckmaschinenherstellers Manroland vergleichbar', sagte Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. Denn es sei eine besondere Herausforderung, dass nahezu alle den gleichen Arbeitsort hätten: 'Zudem werden viele Menschen betroffen sein, deren Vermittlung in eine neue Beschäftigung durch fehlende Ausbildungsabschlüsse oder eine geringe berufliche Qualifizierung sowie sprachliche oder gesundheitliche Defizite erschwert wird.'
Hoffnung macht, dass nach den Angaben derzeit mehr als 2500 offene sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen in Verkehrs- und Logistikberufen in Hessen gemeldet sind. Hinzu kämen mehr als 3000 Stellen in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Handel und Verkauf./ceb/hqs/DP/zb
Die Frist für das Frankfurter Traditionsunternehmen läuft am 30. September ab. Dann endet die dreimonatige Auszahlung des Insolvenzgeldes an die rund 2000 Beschäftigten über die Arbeitsagentur. Da der Eigentümer, der US-Investor Sun Capital, zu keinen weiteren Investitionen bereit ist, würde das Geld für weitere Gehaltszahlungen fehlen und der Betrieb müsste umgehend geschlossen werden. Sollte in der kommenden Woche kein Investor gefunden werden, würden voraussichtlich am Freitag bei Neckermann die Lichter ausgehen.
Laut Insolvenzverwaltung gibt es aber durchaus noch Interessenten. Dazu liefen komplexe Verhandlungen, hieß es. Einen Vertragsabschluss gab es aber zunächst nicht zu vermelden. Die Pforzheimer Gesellschaft 'K-Mail', hinter der die Versandhäuser Klingel und Wenz stehen, soll an Unternehmensteilen interessiert sein. Vor allem der Übergrößenversender 'Happy Size' war in der Vergangenheit als Filetstück genannt worden.
In der Sorge um die sozialen Folgen von Massenentlassungen häufig nur angelernter Beschäftigter haben Betriebsrat, Gewerkschaften sowie Arbeitsagentur und Stadt Aktionen gestartet. Dem Vernehmen nach wurden bereits für die 50 Auszubildenden Ausweichmöglichkeiten gefunden, so dass sie auch im Fall einer Schließung ihre Ausbildung fortsetzen könnten. Zudem sind Jobbörsen im Neckermann-Haus geplant, auf denen sich Beschäftigte und potenzielle Arbeitgeber aus der Region kennenlernen können.
Ohne Investor droht Neckermann das gleiche Schicksal wie der einstmaligen Konzernschwester Quelle vor drei Jahren. Die Liquidation sämtlicher noch vorhandener Vermögenswerte inklusive des Ausverkaufs der letzten Waren und der Kundendatei wäre dann die traurige Aufgabe der Insolvenzverwaltung im Oktober.
Nach Angaben der Arbeitsagentur vom Freitag arbeiten von den knapp 2000 Arbeitnehmern des Neckermann-Konzerns etwa 1700 in Hessen. Die meisten in den Bereichen Lager und Logistik. 'Die Situation ist aus meiner Sicht nicht mit den Insolvenzen der Drogeriekette Schlecker und des Druckmaschinenherstellers Manroland vergleichbar', sagte Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. Denn es sei eine besondere Herausforderung, dass nahezu alle den gleichen Arbeitsort hätten: 'Zudem werden viele Menschen betroffen sein, deren Vermittlung in eine neue Beschäftigung durch fehlende Ausbildungsabschlüsse oder eine geringe berufliche Qualifizierung sowie sprachliche oder gesundheitliche Defizite erschwert wird.'
Hoffnung macht, dass nach den Angaben derzeit mehr als 2500 offene sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen in Verkehrs- und Logistikberufen in Hessen gemeldet sind. Hinzu kämen mehr als 3000 Stellen in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Handel und Verkauf./ceb/hqs/DP/zb