Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Griff in die Reserven sichert dem Bund "schwarze Null"

Veröffentlicht am 09.11.2018, 16:10
Aktualisiert 09.11.2018, 16:10
© Reuters. Lower house of parliament Bundestag 2019 budget debate in Berlin

Berlin (Reuters) - Trotz eines kräftigen finanziellen Nachschlags für die Bundesministerien hält Finanzminister Olaf Scholz auch im kommenden Jahr die "schwarze Null" im Bundeshaushalt.

Möglich wird dies durch den Rückgriff auf Finanzreserven, die der Haushaltsausschuss des Bundestags nach einer Marathonsitzung am Freitagmorgen freigab. Für den Bundeshaushalt 2019 bewilligten das Gremium zudem zusätzlich knapp 3000 neue Stellen für Ministerien, Bundesbehörden und -ämter. Am Ende sollen die Gesamtausgaben des Bundes mit 356,4 Milliarden Euro sogar um 400 Millionen geringer ausfallen als von Finanzminister Olaf Scholz zunächst geplant.

Ministerien und Bundesbehörden erhalten insgesamt rund 8750 neue Stellen - allein 988 in verschiedenen Ministerien. Endgültig beschlossen werden soll der Etat vom Bundestag Ende November. Das Bundesfinanzministerium, dessen Etatentwurf der Ausschuss abschließend überarbeitet und zum Teil verändert hatte, äußerte sich nicht zu den Ergebnissen.

Die Oppositionsparteien übten heftige Kritik an den Haushaltsplänen, die im wesentlichen mit der Mehrheit der Koalitionsparteien SPD, CDU und CSU beschlossen wurden. Die Schaffung von fast 1000 neuen Stellen in den Ministerien wurde von der AfD bis zur Linken als ein Akt der Selbstbedienung bewertet, um die eigenen Leute angesichts der unsichere Zukunft der Koalition zu versorgen. Die Chef- Haushälter von Union und SPD, Eckhardt Rehberg und Johannes Kahrs, verteidigten den geplanten Stellenaufbau, weil der vor allem den Sicherheitsbehörden und dem Zoll zugute komme.

Die größten Etataufstockungen durch die Haushälter entfielen mit gut einer Milliarden Euro auf das Arbeitsministerium und mit 786 Millionen Euro auf das Innenministerium. Aber auch der Etat von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, der im Entwurf von Scholz bereits um vier Milliarden Euro erhöht wurde, wurde noch einmal mit zusätzlich 326,5 Millionen Euro bedacht. Zudem erhielt das Verteidigungsministerium neue Finanzierungszusagen für Rüstungsprojekte, wie für einen neuen Transporthelikopter, in Höhe von 5,7 Milliarden Euro. Parallel wurden die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit um 700 Millionen Euro aufgestockt. Auch die Ressorts für Verkehr und Familie erhalten mehr Geld.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

CDU-Haushaltspolitiker Rehberg sagte, möglich würden die Ausgabenerhöhungen bei gleichzeitig etwas geringeren Ausgaben durch geringere Zinsausgaben, weniger Mittel für den Energie- und Klimafonds, die Verschiebung bei Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder und eine allgemeine Minderausgabe. Jedoch warnte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke, solche Rückgriffe auf die Reserven ersetzten keine solide Haushaltspolitik. "Es deutet sich langsam an, dass die schöne Zeit vorbei ist", warnte er mit Blick auf Konjunktur und Steuereinnahmen. Sein Grünen-Kollege Kindler sieht den Haushalt sogar schon jetzt strukturell im Minus. Die Linken-Politikerin Gesine Lötzsch kritisierte die erneute Aufstockung des Verteidigungsetats. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Peter Boehringer (AfD), beklagte, den Bürgern werde trotz rasant sprudelnder Steuereinnahmen nichts zurückgegeben. Stattdessen flössen Milliardensummen nach Europa.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.