Berlin (Reuters) - Bosnien-Herzegowina hat nach Ansicht von Kanzlerin Angela Merkel Aussicht, noch in diesem Jahr mit der Nato eine engere Zusammenarbeit zu beschließen.
"Hierfür sieht Deutschland recht gute Voraussetzungen, dass wir das auch noch in diesem Jahr schaffen können", sagte Merkel am Montag in Berlin nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des bosnischen Ministerrates, Denis Zvizdic. Dabei geht es um die Aktivierung des sogenannten Membership Action Plan (MAP), der die Vorstufe zu einem Beitritt zur westlichen Verteidigungsallianz darstellt. Auch Zvizdic äußerte sich zuversichtlich und betonte, dass dies eine wichtige Botschaft für die Stärkung des Friedens und der Sicherheit auf dem gesamten Balkan wäre. Russland hatte zuletzt Kritik an der Aufnahme von Montenegro, einer anderen ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik, in die Nato geäußert.
Merkel sagte Bosnien-Herzogowina auch erneut eine EU-Beitrittsperspektive zu. Allerdings mahnte sie entschiedenere Reformen und eine Wahlrechtsreform in dem Land an. Deutschland stehe an der Seite Bosnien-Herzegowinas, fordere aber einen entschiedeneren Kampf gegen Kriminalität und Korruption, betonte die Kanzlerin.