Berlin (Reuters) - SPD-Chefin Andrea Nahles sieht nach eigenen Angaben keinen Grund, ihr Amt zu räumen. Mit dieser Versicherung reagierte Nahles am Sonntag in der ARD-Sendung Anne Will auf Berichte, das nun auch CSU-Chef Horst Seehofer sein Partei-Spitzenamt räumen will.
Zuvor hatte schon Kanzlerin Angela Merkel ihren Rückzug von der Spitze ihrer Partei, der CDU, angekündigt. "Also, ich glaube, dass damit dann die letzte der drei Parteien in der Regierung eine personelle Erneuerung vollzieht", sagte Nahles. "Das haben wir aber schon gemacht, vor einem halben Jahr, da bin ich Parteivorsitzende geworden", sagte sie mit Blick auf die SPD. Auf die Frage, ob damit kein neuer Wechsel bei den Sozialdemokraten anstehe, sagte sie: "Definitiv nicht".
Mit Blick auf die Nachfolge von Seehofer bei der CSU und die Auswirkungen auf die Koalition sagte Nahles: "Wir schauen mal wer kommt." Ob Seehofer nach einem Ausscheiden als CSU-Chef dann auch als Innenminister zurücktreten sollte, ließ die SPD-Chefin Nahles offen. "Das eine und das andere hängt nicht direkt miteinander zusammen". Seehofer habe allerdings offenbar selbst einen Zusammenhang hergestellt. Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte in der gleichen Sendung zu dieser Frage: "Es gibt keinen Automatismus".
Die Debatten über etwaige personelle Veränderungen in den drei Koalitionsparteien sind die Folge von großen Stimmenverlusten von CDU, CSU und SPD bei jüngsten Wahlen.